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Auch wenn es die Blicke nicht unbedingt ausdrücken - die SVG konnte sehr zufrieden sein mit der Vorstellung gegen die Netzhoppers.

Die SVG wirft so schnell nichts um

Ohne Tyler Koslowsky souveränes 3:0 bei KW-Bestensee

Das ist mal ein Statement: Mit einem 3:0 (25:21, 25:18, 25:20)-Erfolg bei den Netzhoppers KW-Bestensee im brandenburgischen Königs Wusterhausen hat die SVG Lüneburg nicht nur mehr als den noch einen benötigten Punkt für Platz 5 vor den Playoffs geholt. Die LüneHünen haben dabei vor allem wieder einmal unterstrichen, dass sie so schnell nichts umwirft. Denn – und das ist das wirklich Bemerkenswerte an diesem Dreier – das souveräne Ergebnis kam ohne Libero Tyler Koslowsky zustande. „TK“ war gar nicht mitgefahren, hatte sich vorsichtshalber in Corona-Quarantäne begeben, weil seine kleine Tochter sich mit dem Virus infiziert hat.

Tim Stöhr gibt guten Libero ab

Den Liberoposten übernahm Tim Stöhr, eigentlich Außenangreifer – und vor allem seit Wochen wegen Rückenproblemen ohne Spielpraxis. Der 25-Jährige trainiert zwar mit, aber nur dosiert und unter Vermeidung von Sprüngen. Dass er besondere Annahme-Qualitäten hat und deshalb auch einen guten Libero abgibt, hat er als zur Aushilfe einst bei seinem Ex-Verein Bisons Bühl oft genug bewiesen und es deshalb auf diesem Posten ja auch zum Nationalspieler gebracht (2 A-Länderspiele). Und auch jetzt machte er seine Sache mit 40% guter Annahme ausgezeichnet, zeigte Reaktionsschnelligkeit und ein gutes Stellungsspiel. „Er kann das ja und hat die volle Akzeptanz im Team. Die Jungs hatten ein gutes Gefühl dabei“, unterstrich Chefcoach Stefan Hübner anschließend, und auch der Trainer selbst hatte keinerlei Bedenken und bewertete den Auftritt seiner Mannen insgesamt als „sehr gut“.

Hübner hatte ansonsten die gleiche Starting Six wie in der Vorwoche aufs Feld geschickt, und die hatte das Geschehen schnell im Griff. Die Netzhoppers starteten zwar schwungvoll (5:2), hielten das aber nur bis Mitte des Satzes durch. Beim 12:12 ging die SVG, die sicher aufschlug und bei der Arthur Nath (5 Punkte) und Auke van de Kamp (4) gleich auf Betriebstemperatur waren, erstmals in Führung. Und kurz vor der Crunchtime fiel mit einer 4-Punkte-Führung (17:21) die Vorentscheidung, da nutzte KW auch ein Zuspieler-Wechsel sowie die Einwechselung von Spät-Zugang Denys Kaliberda auf Außen nichts mehr. Der machte vielmehr wenig später mit einem Aufschlag ins Aus zum 21:25 den Satz zu.

Die Gastgeber versuchten es auch in der Folgezeit mit vielen Personalrochaden. Kaliberda machte zunächst wieder Platz für den jungen Max Schulz, auch Zuspieler José Jardim kam für Mario Schmidgall zurück, bald gaben die zuletzt ausgefallenen Stefan Kaibald und Max Chamberlain ein Comeback. Und als nach einer 5:3-Führung das Match wieder kippte (5:6), war der vielfache Nationalspieler Kaliberda schon wieder da und gab zumindest in der Annahme etwas Sicherheit. Doch die LüneHünen ließen sich nicht beeindrucken. Von 7:8 wuchs der Vorsprung auf 7:11, Auszeit KW – die tat aber bestenfalls der SVG gut.

Denn nun schlug die Stunde von Pearson Eshenko. Der Mittelblocker stoppte Kaliberda (7:12) und legte bis zur zweiten technischen Auszeit außer guten Aufschlägen noch drei Schnellangriffe nach, 10:16. Zudem kam Jordan Ewert immer besser zum Zug (4 Punkte), während auf der Gegenseite die in den bisherigen Duellen so gefährlichen Brandon Rattray auf Diagonal und Theo Timmermann im Außenangriff ziemlich unauffällig blieben. Da zudem die SVG-Feldabwehr stets sehr aufmerksam war und die Bälle zu langen, fast immer gewonnenen langen Rallys im Spiel hielt, wuchs der Vorsprung unter oftmaligen Beifall des zufriedenen Hübner beständig von 10:16 auf 12:20.

Gierig auf alle drei Punkte

Damit war also der eine, noch nötige Punkt verbucht. Die Gelegenheit für Einsatzzeiten der Spieler am Rand? Nein, die Sechs auf dem Feld spielte durch. „Ich habe in der Satzpause die Meinung eingeholt, das Team wollte im Rhythmus bleiben und war entschlossen, das so zum Drei-Punkte-Sieg durchzuziehen“, erklärte Hübner. Bei KW dagegen ging die Rotation weiter, ohne Erfolg, obwohl bei der SVG nun die Qualität im Service nachließ (6 Fehler). Aber die Führung bei der ersten technischen Auszeit (8:6) betrug bei Nummer zwei schon 4 Punkte (16:12) und blieb dann beständig auf diesem Level, obwohl das Niveau des Matches insgesamt abnahm.

Die Brandenburger resignierten, die SVG tat nicht mehr als nötig, um nach 75 Minuten den Sieg abzurunden. MVP wurde Ewert, zusammen mit van de Kamp auch bester Scorer (je 11). Bei den Hausherren ging die Silber-MVP-Medaille an Mittelblocker Blake Leeson, der auch die meisten Punkte sammelte (8).

SVG: Worsley, Ewert, Eshenko, Nath, van de Kamp, Solbrig; Stöhr. Eingewechselt: Mohwinkel.

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