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Morgen soll auch gegen Berlin gejubelt werden

Das Rezept lautet: In jedem Satz möglichst lange dran bleiben

Ist Berlin auch für die SVG eine Nummer zu groß?

Der Spruch ist uralt, aber manchmal lohnt es sich doch, ihn wieder hervor zu kramen: „Eigentlich haben sie keine Chance, aber die wollen sie nutzen.“ Dieser Satz wird gerne vor einer aussichtslos erscheinenden Situation benutzt und soll im Sport soviel ausdrücken wie: Eine Niederlage für den krassen Außenseiter ist das Normalste der Welt, er kann nur positiv überraschen. In so einer Lage befindet sich die SVG Lüneburg vor ihrem anstehenden Heimspiel an diesem Sonnabend (17.30 Uhr) in der LKH Arena, wenn die Berlin Recycling Volleys zu Gast sind – der amtierende Meister, der überlegene Tabellenführer.

Dieses Match, zu dem auch etwa 40 Berliner Fans erwartet werden, ist aufgrund der neuen Corona-Verordnung des Landes Niedersachsen eine 2 G-Veranstaltung, Zutritt haben also nur Geimpfte und Genesene ab vollendetem 18. Lebensjahr (darunter befreit, jeweils mit Nachweis). Und neben den üblichen Regeln wie Abstand und Hygiene gilt in der LKH Arena und auf dem gesamten Gelände, dass eine Maske (am besten und sichersten FFP2) zu tragen ist – auch auf dem Sitzplatz. So abgesichert, hoffen wir angesichts der stetig steigenden Infektionszahlen gut durch diese Zeit zu kommen und auch weiterhin vor Zuschauern spielen zu können. Einige Tickets für dieses Match sind online noch erhältlich.

Ein Gegner wieaus einer anderen Liga

Das Team aus der Hauptstadt, das schon seit 2016 Dauer-Meister ist – außer 2020 in der wegen Corona abgebrochenen Saison – scheint in dieser Saison in einer anderen Liga zu spielen, so sehr ist es der Konkurrenz voraus. Neun Spiele, neu Drei-Punkte-Siege, bisher nur zwei Sätze abgegeben, dazu souverän den Supercup geholt (3:0 gegen Frankfurt) und das Halbfinale im DVV-Pokal erreicht; das sind die Belege für diese Ausnahmestellung. Und das trotz einiger Verletzungssorgen in den ersten Wochen.

Inzwischen fehlt aber nur noch der Ex-LüneHüne Anton Brehme, der wegen anhaltender Knieprobleme auch im Hinspiel (3:0 für Berlin) nicht dabei war. Im Sommer verzichtete der Mittelblocker deshalb auch auf die Nations League, war nur bei der EM im September teilweise dabei und wird erst im neuen Jahr zurückerwartet. Deshalb haben die BR Volleys nun auch Georg Klein reaktiviert, nachdem sie zuvor auf dem Transfermarkt gefahndet hatten.

Der 30-jährige Klein hatte 2020 seine Karriere früh beendet, um sein Studium bei der Polizei voranzutreiben. Nun kehrt er, vorerst bis Jahresende, noch einmal zurück, um Jeff Jendryk und Nehemiah Mote zu entlasten, zumal im Dezember nun auch die Champions League beginnt. Und da sind zwei Mittelblocker doch arg wenig und riskant, so gut sie ihre Sache bisher auch gemacht haben. Wie übrigens auch die weiteren Zugänge. Der junge Tscheche Marek Sotola, 2,08 Meter großer Diagonalangreifer, hat Ben Patch schon die ein oder andere Ruhepause ermöglicht. Der argentinische Nationalteam-Libero Santiago Danani ist eine Bereicherung für die ganze Bundesliga. Und Rückkehrer Ruben Schott hat nahtlos angeknüpft an seine starken Vorstellungen in der deutschen Nationalmannschaft den Sommer über.

Schott wurde vor allem aus Polen zurückgeholt, um die Annahme zu stabilisieren, seine zweite größe Stärke neben dem Service. Plan aufgegangen, ist festzuhalten. „Ja, in der Annahme sind sie nun noch stabiler, da haben sie eine unheimliche Qualität. Und dass sie nun auf allen Positionen starke Wechselmöglichkeiten haben, wenn mal einer keinen guten Tag hat, macht die Aufgabe unheimlich schwer“, weiß SVG-Chefcoach Stefan Hübner. Was also tun gegen den Kontrahenten mit einem zweiten Ex-LüneHünen, Cody Kessel?

Auswärtsbilanz für Berlingegen SVG noch negativ

„Das Rezept hört sich simpel an, ist aber anspruchsvoll: Wir müssen versuchen, in jedem Satz möglichst lange in der Nähe zu bleiben, sie nicht wegziehen zu lassen. Und dann am Ende ein, zwei mutige Aktionen, dazu etwas Glück – dann kann man mal einen Satz gewinnen“, sagt Hübner zu den Erfolgsaussichten ungewöhnlich zurückhaltend, trotz der guten Entwicklung der LüneHünen-Form und trotz des 3:2-Coups gegen Friedrichshafen zuletzt. In dem Match war schon, wie auch gegen Kraljevo, auffällig, dass sich in der LKH Arena ein ganz anderes Volleyballspiel als in der Gellersenhalle entwickelt, keine niedrige Hallendecke mehr viele Aktionen bremst. „Trotzdem ist die Umstellung jedes mal schwer, weil wir ja noch regelmäßig in Reppenstedt trainieren“, wendet Hübner aber ein.

Auf jeden Fall sind die Gegner froh, nun in einer anderen Spielstätte antreten zu können. Speziell auch die Berliner, die sich in der Gellersenhölle – aber auch in der CU Arena in Hamburg – manchen Patzer leisteten. Die Gesamtstatistik aller SVG-Heimspiele gegen den elffachen Meister lautet tatsächlich 6:4. Und vielleicht bekommt ja diese Bilanz noch eine neue Variante dazu. Träumen ist schließlich nicht verboten…

SVG-NEWS in Kürze

Das am Mittwoch ausgeloste Halbfinale im DVV-Pokal ist inzwischen fest terminiert. Die SVG erwartet am 22. Dezember um 19 Uhr die WWK Volleys Herrsching in der LKH Arena. Am gleichen Tag um 20 Uhr spielen der VfB Friedrichshafen und die Berlin Recycling Volleys den zweiten Endspiel-Teilnehmer aus.

NEWS aus der Szene

Der Nordwestdeutsche Volleyball-Verband (NWVV) hat die Hygienevorschriften für den Spielbetrieb ab 25. November verschärft, die auch die Teams der SVG betreffen: Für alle Veranstaltungen im NWVV gilt die Regelung 2 G plus. Heißt: Nur noch geimpfte oder genesene Personen mit einem gültigen Test dürfen am Spielbetrieb teilnehmen. Und für Jugendliche bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres wird eine Testpflicht eingeführt.

Die Männer der SVG Lüneburg II haben an diesem Sonnabend in der Regionalliga Nordost erneut ein Heimspiel: Der Tabellenvierte (8 Punkte) erwartet um 17 Uhr in der Gellersenhalle den VfL Lintorf (3./9) – nach der Regelung 2Gplus.

Die Rekordliste der längsten Volleyballspiele aller Zeiten ist um eine Position länger: In der 1. Liga Italiens (SuperLega) lieferten sich Allianz Milano und Top Volley Cisterna einen Schlagabtausch über 175 Minuten, ehe Mailand mit 2:3 (34:32, 21:25, 33:31, 21:25, 13:15) nach 2 Stunden und 55 Minuten geschlagen vom Feld ging. Allein der 3. Satz dauerte 48 Minuten. Auf erwähnter Liste steht ja auch die SVG Lüneburg weit vorne: Am 21. Dezember 2019 verloren die LüneHünen bei der Alpenvolleys Haching 1:3 (21:25, 26:24, 48:50, 22:25) in 136 Minuten. Da dauerte allein der 3. Satz 54 Minuten.

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