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Perugia - ein Team voller Superstars, hier (im Uhrzeigersinn v.l.): Oleh Plotnytskyi, Sebastián Sóle, Simone Giannelli, Kamil Rychlicki, Falvio und Wilfredo Leon (Nr. 9). Foto: CEV

Berlin freut sich auf Leckerbissen

In der Champions League gegen Club-Weltmeister Perugia

Auf dieses Match fiebern die Berlin Recycling Volleys schon seit Wochen hin und auch Volleyballfans außerhalb des Hauptstadtvereins dürfte es in seinen Bann ziehen: Im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gastiert an diesem Mittwoch, 19.30 Uhr, der amtierende Club-Weltmeister in der Max-Schmeling-Halle, Italiens Tabellenführer Sir Safety Susa Perugia. Zudem misst sich tags darauf Friedrichshafen mit Jastrzebski Wegiel aus Polen. Vom Abschneiden der beiden deutschen Clubs hängt es auch ab, wie in der Bundesliga dann das Playoff-Halbfinale gespielt wird, im Modus „best of 3“ (wenn einer oder beide weiterkommen) oder „best of 5“.

Auch Viertelfinale von Friedrichshafen ein Hit

Perugia – dieser Name elektrisiert schon allein durch seinen Außenangreifer Wilfredo Leon. Der gebürtiger Kubaner, seit 2019 für Polen spielberechtigt, weil er eine Polin heiratete, ist vielleicht der beste Volleyballer der Welt. Die Beschreibung in Wikipedia trifft es ganz gut: „Wilfredo León ist für seine außergewöhnliche Athletik, seine ernome Handlungshöhe und seine exzellente Angriffseffektivität bekannt. Darüber hinaus ist er einer der besten Aufschläger der Welt und hält den Weltrekord für die meisten Asse in einem Spiel. In der Nations League gelangen ihm gegen Serbien 13 Asse.“ Zahlreiche Titel pflastern seinen Erfolgweg.

Doch Perugia ist mehr als Leon, seit 2018 nach vier Jahren in Kazan (mit vier Champions-Legaue-Triumphen) dort. Das ist vor allem auch Simone Giannelli, Zuspieler von Welt- und Europameister Italien – mit Gregor Ropret, Zuspieler von Vize-Europameister Slowenien als Backup. Das ist auch Kamil Semeniuk, der polnische Außen, der in der letzten Saison Topscorer der Königsklasse war und sie mit Kedzierzyn-Kozle gewann. Das sind auch der Brasilianer Falvio und der Argentinier Sebastián Solé, zwei der besten Mittelblocker der Welt. Und Diagonal stehen Kamil Rychlicki, ein Luxemburger polnischer Abstammung, und der Kubaner Jesús Herrera Jaime in der Teamliste, beide schon hoch dekoriert. Außen spielt meist noch der ukrainische Star Oleh Plotnytskyi. Um nur einige zu nennen…

Was macht Berlin dennoch Mut? Natürlich die heimische Kulisse. Und die Tatsache, dass auch Perugia schlagbar ist. Bis vor 10 Tagen galt das Team als nahezu unbezwingbar, hatte wettbewerbs übergreifend noch kein Saisonspiel verloren. Dann gab es im Halbfinale des Coppa Italia gegen den späteren Pokalsieger Piacenza ein 0:3. In der SuperLega stehen bisher 62 von 63 möglichen Punkten zu Buche. In der vergangenen Königsklassen-Saison schied Perugia höchst unglücklich im Halbfinale gegen Trentino aus, machte eine 2:3-Heimniederlage im Rückspiel mit 3:2 wett und verlor dann den Golden Set 15:17.

Das Viertelfinale des VfB Friedrichshafen geht angesichts dieses Highlights etwas unter, hat aber natürlich auch seinen Reiz – Jastrzebski Wegiel, ebenfalls Halbfinalist im letzten Wettbewerb und den Landsleuten von ZAKSA Kedzierzyn-Kozle, dem späteren Champions-League-Gewinner, mit 0:3 und 2:3 unterlegen. Die Häfler weichen für dieses Match, ihr erstes CL-Viertelfinale seit 2018, am Donnerstag (19 Uhr) wieder in die große ratiopharm-Arena nach Neu-Ulm aus und hoffen nach bekanntlich verpatzter Generalprobe (1:3 gegen die SVG) auf noch mehr.

Denn beide Kontrahenten standen sich schon in der Gruppenphase gegenüber und da schlug sich dieVfB trotz der Niederlagen (1:3 und 0:3) gut, zwang den Gegner in einigen Sätzen in die Verlängerung. Favorisiert sind aber schon die Gäste um das französische Olympiasieger-Trio Benjamin Toniutti (Zuspiel), Trevor Clevenot (Außen) und Stephen Boyer (Diagonal). In der PlusLiga, in der es eng wie selten zugeht, steht derzeit Platz 3 zu Buche, nur einen Punkt hinter dem gleichauf liegenden Führungsduo Zawiercie und Rzeszow. Zu sehen sind die beiden Spiele mit deutscher Beteiligung nur im bezahlten Stream auf sportdeutschland.tv

Neuauflage des letzten Endspiels

Hoch spannend sind auch die anderen beiden Paarungen. Titelverteidiger ZAKSA Kedzierzyn-Kozle aus Polen, Gewinner auch vor zwei Jahren, misst sich mit Trentino Itas, derzeit 2. in Italien – die Neuauflage des Vorjahres-Endspiels. Das verlor Trentino mit 0:3. Und dann muss sich noch der dritte italienische Vertreter Cucine Lube Civitanova, derzeit 4. in der Liga, im Hinspiel bei Halkbank Ankara, Spitzenreiter in der Türkei, behaupten. Lube hatte 2019 die jahrelange Siegesserie von Zenit Kazan in der Königsklasse mit einem 3:1-Triumph beendet. Aus dem Team ist aber nun kaum noch ein Spieler dabei.

Auch im CEV Cup geht es weiter, dort trifft im Halbfinal-Hinspiel SVG-Bezwinger Valsa Group Modena Volley, 3. in Italien, auf SGE Skra Belchatow, das in Polen einen enttäuschende Saison spielt und als 11. wohl die Playoffs verpassen wird. Im anderen Halbfinale sind die Belgier von Knack Roeselare Außenseiter gegen Italiens frisch gebackenen Pokalsieger Bluenergy Piacenza. Und im Challenger Cup hat Olympiakos Piräus das Final-Hinspiel in Israel bei Maccabi Tel Aviv schon mit 3:0 gewonnen (Rückspiel am 15. März).

Bundesliga-Spieltag zusammengefasst

In der Bundesliga-Zwischenrunde ist die erste Entscheidung gefallen: In der oberen Gruppe steht Berlin nach dem eigenen Sieg in Düren und durch den Coup der SVG Lüneburg in Friedrichshafen vorzeitig als Tabellenerster fest.

Knapp eine Woche nach dem Pokalfinale hatte Düren bei der Neuauflage gegen Berlin keine Chance, zumal das Verletzungspech zurückkam. Nach Außen Erik Röhrs fielen nun auch beide Diagonale (Sebastian Gevert, Filip John) aus. Interimstrainer Björn-Arne Alber griff in seinem ersten Spiel auf Oldie Björn Andrae zurück. Der 41-jährige Außen hatte bisher in dieser Saison kaum gespielt.

In der unteren Gruppe landete Giesen den 4. Sieg im 5. Spiel, obwohl auch die Hildesheimer improvisieren mussten, als sich Mitte des 2. Satzes der Diagonale Augusto Colito verletzte. Da auch Oldie Hauke Wagner noch auf der Ausfallliste steht (Schulter), kam der nach dem 1. Satz ausgewechselte Mittelblocker Jakob Günthör als Diagonalangreifer zurück, blieb bis zum Schluss auf dieser Position und verwandelte auch den Matchball.

Die Spiele im Stenogramm:

Zwischenrunde I (1.-4.):

VfB Friedrichshafen – SVG Lüneburg 1:3

(23:25, 25:22, 21:25, 18:25)

110 Min., 923 Zuschauer

MVP: J. Worsley (SVG)

Scorer: Nedeljkovic (12), Peter (8), Superlak, Stern (je 7), Cacic (5), Vicentin (4), Martinez, Brown (je 3), Biernat (1) – Ewert (20), van de Kamp (14), Ketrzynski (13), Maase (7), Eshenko (6), Böhme, Schnitzer (je 2), J. Worsley (1)

powervolleys Düren – Berlin Recycling Volleys 1:3

(25:21, 18:25, 19:25, 23:25)

111 Min., 1371 Zuschauer

MVP: Kessel (Berlin)

Beste Scorer: Brand (17), B. Andrae (12), van der Ent, M. Andrei (je 8) – Kessel (18), Sotola (17), Brehme (11)

Zwischenrunde II (5.-9.):

TSV Giesen Grizzlys – Netzhoppers KW-Bestensee 3:0

(28:26, 26:24, 25:18)

88 Min., 1311 Zuschauer

MVP: Karlitzek (Giesen)

Beste Scorer: Karlitzek (16), Iribarne (10), Günthör (9) – Deweese (17), Schulz (15), Timmermann (12)

TSV Haching München – WWK Volleys Herrsching 0:3

(23:25, 19:25, 19:25)

79 Min., 400 Zuschauer

MVP: Shaw (Herrsching)

Beste Scorer: Zeller (9), Petrusic, Rösler (je 6) – Borris (10), Sagstetter, Thiago (je 9)

NEWS aus der Szene

Zurück im Rampenlicht ist der VC Eltmann, nach der Saison 2019/2020 wegen Insolvenz aus der Bundesliga zwangsversetzt in die 3. Liga Ost. Dort gelang den Franken nun vorzeitig der Titelgewinn und der Aufstieg in die 2. Liga Süd.

SVG-NEWS in Kürze

Zurück am rettenden Ufer

Einen eminent wichtigen 3:1 (23:25, 25:20, 25:16, 25:23)-Sieg feierte die SVG Lüneburg II im letzten Saison-Heimspiel der Männer-Regionalliga Nord gegen den Tabellendritten Vallstedt Vechelde Vikings. Das Team um Kapitän René Bahlburg, der MVP wurde, kletterte damit wieder ans rettende Ufer und braucht nun im letzten Match in zwei Wochen bei Schlusslicht Osnabrück noch einen Punkt, um den Klassenerhalt definitiv sicher zu haben. Weiter spielten: Ole Jürges, Cajus Goroncy, Patrick Kruse, Jakob Meyer, Peer Rübke, Jannis Koch – Liberos: Nabil Tahiri, Bosse Dettmar.

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