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Beginn einer ganz heißen Trilogie

Wird Herrsching wie im Hinspiel zum Stolperstein?

Die Konkurrenz ab Platz 5 ist bereits abgeschüttelt, jetzt könnte die SVG Lüneburg einen weiteren wichtigen Pflock für den Verlauf der Playoffs einschlagen. Am drittletzten Spieltag der Hauptrunde geht es dazu – wie schon in den letzten Wochen bei Auswärtsaufgaben – erneut in den Bundesliga-Süden. WWK Volleys Herrsching heißt der Gegner an diesem Sonnabend (19 Uhr) im Münchner BMW-Park, wo zuvor noch ein Spiel der 2. Frauen-Liga Süd stattfindet. So wird die Arena wohl voller sein als sonst üblich, aber so eine brodelnde Atmosphäre kann die SVG ja nicht schrecken. Ebenso wenig, dass da der Tabellendritte wartet. Denn das Selbstvertrauen nach zehn Siegen am Stück ist groß.

„Klar ist das eine herausfordernde Situation, vor allem körperlich, weil einige krank waren und noch angeschlagen sind“, spricht Chefcoach Stefan Hübner ein Thema an, das gerade viele Menschen und auch einige Bundesliga-Konkurrenten beschäftigt. Er selbst kränkelt weiter, ist aber immerhin soweit wieder hergestellt, dass er gestern mit im Bus gen Bayern saß. Auch Theo Mohwinkel kommt wieder für einen Einsatz in Frage. Wie hat Hübner eigentlich die letzten Auftritte seiner Mannen verfolgt? „Beim Champions-League-Spiel war ich noch nicht in der Lage, das im Stream zu gucken. Giesen habe ich im Stream gesehen – das haben sie gut gemacht. Da hat man wieder gesehen, dass die Mannschaft an sich glaubt, überzeugt ist, ein Spiel immer noch umdrehen zu können.“

Schon zwei Punkte sichern endgültig Platz 3

Diese Überzeugung könnte nun auch gegen den alten Süd-Rivalen (Mit-Aufsteiger 2014) ein wichtiger Faktor werden. Herrsching, das noch Anfang des Monats große Probleme hatte, beim 34:32, 25:23, 25:22 gegen den VCO Berlin eine Blamage zu vermeiden, ist vor Wochenfrist auf Platz 3 geklettert und braucht nun nur noch drei Punkte, um sich endgültig unter den ersten Vier festzusetzen. „Ja, die spielen eine hervorragende Saison und sind auch im Moment gut drauf“, lobt Hübner den Gegner, „jetzt haben sie ja auch wieder Wechsel-Optionen.“ Das sah zwischendurch aufgrund einiger Verletzungen mal eher mau aus.

Überragend trumpfte zuletzt Außenangreifer Jannes Wiesner auf, wurde viermal in Folge zum MVP gewählt. Am letzten Wochenende zum Beispiel sammelte er beim 3:0 in Freiburg 15 Punkte, wobei ihm auch 7 Asse gelangen. Seine Qualitäten zeigte der 21-Jährige, oft von Blessuren geplagt, auch im Hinspiel, als die Süddeutschen mit einer vorzüglichen Leistung als bisher einziger Gegner drei Punkte aus der LKH Arena entführten. Da beendeten sie mit einem 3:0 eine SVG-Siegesserie von acht Matches, der zum 3. Satz eingewechselte Wiesner kam noch auf 7 Punkte. Es war wohl das schlechteste Saisonspiel der LüneHünen.

Ohnehin ist Herrsching nach Berlin und der SVG die drittbeste Mannschaft in punkto Angriffseffizienz. Da wird wieder einige Arbeit auf Gage Worsley zukommen, dessen Leistungen angesichts der starken Auftritte seiner Angreifer und bei der Blockarbeit oft etwas untergehen. Wenn der Libero abtaucht wie ein U-Boot und Bälle noch vom Boden kratzt, ist das immer wieder phänomenal – „yellow submarine“ sozusagen, statt früher „red rocket“.

Erwähntes Hinspiel-0:3 kann in der Endabrechnung der Hauptrunde noch richtig wehtun. So kann nicht nur Friedrichshafen, sondern auch Herrsching die SVG noch abfangen und letztlich „nur“ Rang 4 übrig bleiben. Denn sie hat das schwerste Restprogramm, noch Berlin und Friedrichshafen vor der Brust – eine ganz heiße Trilogie also. Schon ein 3:2 jetzt würde ihnen aber definitiv mindestens Platz 3 sichern.

„Ja? Ist das so? Keine Ahnung“, lassen Hübner solche Rechenspiele völlig kalt. „Überlegungen, was sein könnte und passieren würde, bringen nichts. Sie helfen Null, besser zu spielen. Wir konzentrieren uns immer nur aufs nächste Spiel, um da unsere beste Leistung abzurufen. Nur das kann man beeinflussen. Und eine gute Mannschaft macht unter anderem auch aus, dass sie nur von Spiel zu Spiel denkt und da – egal gegen welchen Gegner – alles reinlegt.“

Ein Public Viewing des Herrsching-Spiels gibt es wieder im „Restaurant 24“, Lüneburger Straße 12 in Kirchgellersen. Anmeldungen bei Anne Nabel, Tel. 0177-8645128 – sie nimmt auch schon Anmeldungen für kommenden Mittwoch, 26. Februar, entgegen, wenn die SVG in der Champions League zum Rückspiel nach Berlin muss (19.30 Uhr). Da werden die LüneHünen zudem von mehr als 100 mitreisenden Fans unterstützt. Und ausverkauft ist das letzte Hauptrunden-Heimspiel gegen Berlin am 8. März.

Auch im Vereinsheim des Ochtmisser SV, Vögelser Straße 20 kann man im Stream dabei sein. (hre)

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