
SVG ist bereit für den Endspurt
LüneHünen gewinnen Verfolgerduell in Herrsching 3:0
Der Auftakt in die Crunchtime der Hauptrunde ist der SVG gelungen: Im Verfolgerduell mit den WWK Volleys Herrsching setzten sich die LüneHünen mit 3:0 (25:23, 25:22, 25:21) durch. Damit hat die SVG den 3. Platz der Hauptrunde bereits sicher, könnte mit einem Sieg aus den verbleibenden zwei Spielen (Berlin, Friedrichshafen) als Tabellenzweiter in die Playoffs gehen.
Bei der SVG waren Chefcoach Stefan Hübner und Kapitän Theo Mohwinkel wieder dabei. Mohwinkel rückte für Lorenz Karlitzek in die Starting Six, Joscha Kunstmann übernahm von Blake Leeson im Mittelblock.
In einem soliden Spiel, das ohne allzu große Highlightszenen auskam, waren Stärken in Aufschlag und Block der Schlüssel zum Erfolg. Zudem ließ die SVG die beim Herrschinger 3:0-Hinspielsieg überzeugenden John – immerhin drittbester Scorer der Liga -, Gruvaeus und Ilic in den 85 Spielminuten nur selten zur Entfaltung kommen. Auch Jannes Wiesner, zuletzt vier Mal in Folge MVP und in den ersten beiden Sätzen noch mit starker Punkteausbeute, konnte die Wende nicht mehr einleiten.
Im gesamten Spiel das Momentum behalten
“Wir haben stabil aus der Annahme gespielt, auch aus schwierigen Situationen im Angriff gute Lösungen gefunden. Dadurch ist das Momentum im gesamten Spiel nie auf die andere Seite geschwappt”, zog Stefan Hübner ein positives Fazit. “Wenn Herrsching Druck gemacht hat, haben wir das gut gemacht. Im zweiten und dritten Satz haben wir schnell einen Vorsprung gehabt, da spielt es sich leichter.”
Im ersten Satz lieferten sich beide Teams vor 2200 Zuschauern ein enges Rennen auf Augenhöhe. Immer wieder wechselte der Aufschlag, zur Satzmitte lagen die Gastgeber erstmals mit zwei Punkten vorn (11:9). Der Schlagabtausch ging weiter: 11:11, 14:12, 16:14. Nach zwei Herrschinger Fehlern war die SVG wieder gleichauf (17:17) und übernahm in der Schlussphase des Satzes die Initiative. Bei Espelands platziertem Ball auf den Marktplatz (20:22) waren die Gäste erstmals mit zwei Punkten vorn – und gaben die Führung nicht mehr her. Ein Punkte-Doppelpack von Ketrzynski – erst nutzte er die Blockhände von Wiesner, dann ging sein Angriff von Ilics Händen ins Aus – machte den ersten Satzpunkt klar.
Klarer verlief der Start in den zweiten Satz. Schon früh setzte sich die SVG ab (2:5, 7:10) und überstand auch eine kurze Phase mit hektischen Aktionen auf beiden Seiten. Nach dem fünften Herrschinger Aufschlagfehler des Satzes stand es 13:17, ein Torwie-Block gegen Rodriguez baute die Lüneburger Führung auf fünf Punkte aus (13:18). Co-Trainer und Geschäftsführer Max Hauser, der den erkrankten Herrsching-Chefcoach Thomas Ranner vertrat, brachte Gruvaeus im Außenangriff. Als Rodriguez den Ball ins Aus schlug (15:21), schien die Vorentscheidung gefallen. Doch Herrsching kam nochmal auf, war bei Ilics starkem Block in der Mitte ganz nah dran (22:23). Doch erst landete der Ball von Rodriguez im Aus, dann bekamen die Hausherren einen Ketrzynski-Angriff nicht kontrolliert – 22:25, der zweite Satzpunkt.
Klare Führung souverän ins Ziel gebracht
Der dritte Satz begann ausgeglichen (3:3, 6:6), doch als Espeland mit viel Wucht einen Angriff zum 6:7 abschloss, war das die Initialzündung für die Gäste. Mit eigenen guten Aktionen und durch Herrschinger Fehler in Annahme und Zuspiel stand es schnell 8:12, nach Espelands erfolgreichem Angriff auf die Blockhände (10:15) waren die LüneHünen vollends obenauf. Nun lief es sehr souverän, ein Ketrzynski-Doppelpack gegen die Blockhände baute die Führung auf sechs Punkte aus (12:18). Herrsching kam noch einmal näher (19:22), hatte im Angriff (35 %) in diesem Satz aber nicht den Erfolg der SVG (50 %). Burggräf schlug den Ball ins Aus (19:23), zwei Aufschlagfehler von Wiesner und Ilic sorgten für Satz- und Spielsieg der SVG.
“Ich muss den Jungs ein Riesenkompliment machen”, betonte Stefan Hübner mit Blick auf die Krankheitsfälle der letzten Tage – diesmal musste Blake Leeson im Bus bleiben, Cole Ketrzynski war in Lüneburg geblieben. “Obwohl nicht alle fit sind, auch der Trainer nicht da war, schaffen es die Jungs unheimlich gut, voll fokussiert zu sein, alle Energie reinzupacken. Das schafft Selbstvertrauen.”
MVP wurde Oskar Espeland (13 Punkte), der ebenso wie Topscorer Xander Ketrzynski (15) auf eine gute Angriffsquote von 59 Prozent kam.
Mit dem elften Liga-Sieg in Folge – insgesamt gab es 19 Siege in 22 Spielen – konnte die SVG jetzt alle Ligakonkurrenten mindestens einmal besiegen (den Sieg gegen Meister Berlin gab es im Champions-League-Playoffduell).
SVG: Wright, Espeland, Torwie, X. Ketrzynski, Mohwinkel, Kunstmann – Worsley; eingewechselt: Karlitzek, Larsen (gm)