
Nur kurz nicht souverän genug
LüneHünen holen 3:1-Auswärtssieg in Dachau
Es wurde der erwartete Auswärtssieg für die SVG. Doch der motivierte Gastgeber ASV Dachau rang dem Tabellenzweiten einen Satzgewinn ab. Erst nach vier Sätzen hatte die SVG einen 3:1 (25:18, 25:14, 23:25, 25:18)-Sieg sicher.
Die Gäste, bei denen der Sportliche Leiter Bernd Schlesinger den kranken Chefcoach Stefan Hübner an der Seitenlinie vertrat, starteten mit zwei Veränderungen im Vergleich zum Spiel gegen Karlsruhe: Lorenz Karlitzek und Oskar Espeland rückten für Axel Larsen und Theo Mohwinkel in die erste Formation.
Die SVG übernahm schnell die Regie, behauptete ab dem 3:4 fast durchgehend die Führung bis zum Satzende. Bis zum 8:9 blieben die Gastgeber um Ex-LüneHüne Matthew Slivinski noch dran, danach baute die SVG ihren Vorsprung immer weiter aus (13:17, 14:19, 16:21). Ein Ass von Simon Torwie sicherte den LüneHünen den ersten Satzpunkt.
Im zweiten Satz sehr dominant
Auch im zweiten Abschnitt untermauerte die SVG ihre Favoritenrolle. Zwei Slivinski-Angriffe landeten im Aus, trugen zur frühen 6:2-Führung der Gäste ebenso bei wie ein starker Block von Torwie. Der Mittelblocker war phasenweise kaum zu stoppen, legte weitere Punkte nach. Auch Xander Ketrzynski drehte auf, erzielte per Ass das 4:10. Die Führung wuchs konstant weiter (4:11, 9:15, 11:19), während Dachau kaum zum Zuge kam: Nur sieben Punkte nach eigenen Aktionen holten die Gastgeber in diesem Satz. Als Karlitzek fast schon lässig den Ball zum 12:20 übers Netz legte, war die Vorentscheidung gefallen. Doch die SVG legte noch gute Momente nach: Der gerade eingewechselte Neo Laumann feierte auf Anhieb mit einem Block ein umjubeltes Intermezzo (13:22), Ketrzynski holte mit einem Ass den Satzball heraus – und war mit sieben Punkten sowie einer Angriffsquote von 71 Prozent der auffälligste Akteur des Satzes.
“Die ersten zwei Sätze waren sehr gut”, zeigte sich auch Bernd Schlesinger nach dem Spiel zufrieden. “Wir haben in der flachen Halle gut aufgeschlagen, waren wirklich sehr souverän.”
Der Tabellenneunte Dachau wollte sich jedoch nicht kampflos geschlagen geben – und zeigte das deutlich. Das Team von Coach Patrick Steuerwald lieferte den LüneHünen im dritten Satz ein enges Rennen. (5:5, 11:11), lag beim 16:14 erstmals mit zwei Punkten vorn. Dachau profitierte von Aufschlagfehlern der SVG (acht im 3. Satz) – und ließ sich auch nicht verunsichern, als die Gäste kurz wieder vorn lagen (17:18, 19:20). Patrick Rupprecht blockte stark gegen Ketrzynski (22:21), Simon Gallas legte ein Ass nach (23:21) – jetzt hatten die Hausherren das Momentum. Als eine gewonnene Blocktouch-Challenge auch noch aus einem 23:23 das 24:22 für Dachau machte, war der Weg zum Satzgewinn frei. Larsens Aufschlag ins Aus brachte Dachau auf 2:1 heran.
“Nach der Sechs-Minuten-Pause fehlte etwas der Fokus, wir haben deutlich schlechter aufgeschlagen”, blickte Schlesinger auf die Defizite. “Das passiert. Wichtig ist, dass wir im vierten Satz zurückgekommen und wieder an die Leistung der ersten Sätze herangekommen sind.”
Am Ende punktet nur noch die SVG
Zunächst hielt Dachau erneut mit (5:4, 7:7, 9:9). Doch dann agierten die LüneHünen dominant, zogen von 9:10 auf 12:16 davon. ASV-Coach Steuerwald setzte dennoch mutig auf Youngster, brachte Mittelblocker Florian Scheuer zu seinem Bundesliga-Debüt. Schon zu Spielbeginn hatte Eigengewächs Luca Schwarz, Libero aus dem Zweitteam Dachaus (3. Liga) seinen Einstand gefeiert. Es blieb nun lange beim Lüneburger Vier-Punkte-Vorsprung. Ketrzynski zeigte sich mit sieben Punkten und einer Angriffsquote von 86 Prozent erneut als Motor des Lüneburger Spiels, überzeugte auch mit einem starken Block gegen Ex-Teamkollege Slivinski (18:21). Danach punktete nur noch die SVG. Karlitzek gewann ein Drückduell am Netz (18:24), Espeland markierte mit einem platzierten Aufschlag direkt vor die Linie nach 97 Minuten den Siegpunkt für die SVG.
“Eine nicht nur solide, sondern auch gute Leistung”, zog Bernd Schlesinger ein Fazit. “Aufschlag und Annahme sind häufig entscheidend – da haben wir es im dritten Satz nicht geschafft, souverän zu agieren. Das muss man nicht überbewerten. Die Mannschaft ist fokussiert, zeigt eine gute Einstellung.”
Xander Ketrzynski, der mit 21 Punkten bester Scorer war und mit einer Angriffsquote von 71 Prozent überzeugte, wurde zum MVP gekürt. Lorenz Karlitzek (17 Punkte) und Simon Torwie (16) folgen ihm in der Wertung, lagen noch vor den besten Dachau-Scorern, Simon Gallas (14) und Matthew Slivinski (12).
SVG: Kunstmann, Wright, Espeland, Torwie, X. Ketrzynski, Karlitzek; Worsley – eingewechselt: Larsen, Laumann (gm)