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SVG gibt sich trotz Niederlage nicht auf

Es ist eine schwere Hypothek für das zweite Duell, aber noch längst kein Grund zum Aufgeben für die SVG Lüneburg: 1:3 (21:25, 21:25, 33:31, 20:25) verlor der Volleyball-Bundesligist zum Auftakt des Playoff-Viertelfinals gegen den TV Bühl, doch nach der ersten Enttäuschung machte sich mehr und mehr eine Trotzreaktion breit. Tenor: Beim Match in Bühl am kommenden Sonnabend folgt die Wiederholung des Erfolgs aus der Bundesliga-Hauptrunde (3:1), in der Best-of-3-Serie fällt die Entscheidung dann am 25. März in der Gellersenhalle.
Den ersten Dämpfer für die Halbfinal-Träume gab es für die 800 Fans schon vor dem ersten Aufschlag: Stamm-Zuspieler Carlos Mora Sabaté fehlte verletzt. Vertreter Eugenio Dolfo tat dann zwar sein Bestes, die fehlende Spielpraxis war ihm dann aber anzumerken, im Zusammenspiel hakte es. Doch darin den Grund für die vermeidbare Niederlage zu suchen, wäre zu einfach. Allzu oft war schon die Annahme alles andere als optimal, gerieten nicht gut verarbeitete Bälle zu Schmetterball-Vorlagen für den Gegner. Und im Block hatten die Hausherren viel zu häufig das Nachsehen.
So brauchte die SVG lange, um in den Rhythmus zu kommen. Im ersten Satz blieb sie – neben Kampfgeist – vor allem durch Punkte von Jannik Pörner im Spiel und kam nach Sieben-Punkte-Rückstand (7:14) wieder bis auf einen Zähler heran (18:19). Doch schon hier zeigte sich: Leichte Fehler kamen „zuverlässig“ zum ungünstigsten Zeitpunkt. Zum Beispiel ein verschlagenes Service, wenn der Ausgleich oder gar eine Führung nahe war. Es gibt so Tage, an denen ein Team tun kann, was es will, der Gegner hat immer eine Antwort, das Quäntchen Glück oder auch strittige Schiedsrichter-Entscheidungen für sich.
Durchgang zwei gab neue Hoffnung. Jetzt punktete auch Tijmen Laane regelmäßig (bester Scorer/17), die SVG führte bis Mitte des Satzes (12:11), blieb dann, als sich das Spiel drehte, dran (20:22), um doch wieder das Nachsehen zu haben. Da tat die Zehn-Minuten-Pause gut. Aus ihr kam die SVG mit neuem Schwung, schon allein durch die Einwechselungen von Falko Steinke und Nicolas Marks. Als die nach holprigem Einstand im Spiel waren, entwickelte sich ein packender Schlagabtausch, der in der Endphase an Dramatik kaum noch zu überbieten war. Zunächst wendeten die Gastgeber spät das Blatt (22:21), obwohl sie einigen Grund hatten, mit den Schiedsrichtern zu hadern. So viele Proteste und Pfeifkonzerte gab es in der Gellersenhalle bisher noch nicht, verbotene Netzberührungen und Linien-Übertritte blieben ein ums andere Mal ungeahndet.
Dennoch sorgte Kapitän Scott Kevorken mit dem 24:23 für den ersten Satzball – sechs weitere für und zwei gegen die SVG sollten folgen, ehe mit einem 33:31 die vorzeitige Entscheidung über einen Sieger dieses Matches vertagt war. Doch Bühl hielt auch im vierten Durchgang sein hohes Niveau. Diagonalangreifer Lubos Kostolani kam auf grandiose 16 Punkte, Libero David Molnar und seine Nebenleute in der Annahme kratzten oft Bälle vom Boden, die unerreichbar schienen, der Aufschlag blieb eine Waffe (14 Asse) – da zeichnete sich wieder einmal Zuspieler Trinidad de Haro Angel aus. Seine Serie machte aus einem 20:19 für die SVG ein 20:25.
„Bühl hat sehr, sehr druckvoll gespielt, und es war ein Match mit vielen guten, langen Ballwechseln. Trotzdem ist das so ein Spiel, das einen ärgerlich macht“, bilanzierte SVG-Trainer Stefan Hübner und begründete: „Wir haben zu viele leichte Punkte weggegeben. In dieser Saisonphase kommt es darauf an, viele Kleinigkeiten gut zu machen. Das ist dem Gegner besser gelungen als uns. Das Schöne an den Playoffs ist: Wir sind nach dieser Niederlage nicht raus, werden versuchen, Bühl noch einmal ins schöne Lüneburg zu holen.“