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Axel Larsen (l.) ist der zweite SVG-Neuzugang für 2024/25. Foto: privat

Larsen war in Dänemark Topscorer

Kreis der ,,jungen Wilden“ wird durch Diagonalangreifer größer

Als „best young player of the season 2023/24“ wurde er in Dänemarks 1. Liga geehrt, jetzt wagt er den Sprung in den Profi-Volleyball: Axel Juul Larsen, der im August erst 20 Jahre alt wird, ist der zweite Neuzugang der SVG Lüneburg in diesem Sommer als Alternative zu Diagonalangreifer Xander Ketrzynski. Der Däne vergrößert damit – wie der schon kürzlich vorgestellte Neo Laumann (18) – das Kontingent der jungen Wilden, zu denen ja auch Joscha Kunstmann und Theo Mohwinkel zählen.

Die kürzlich erfolgte Auszeichnung zum besten Nachwuchsspieler macht neugierig, ebenso das Urteil von Chefcoach Stefan Hübner: „Ein super spannender Spieler.“ Deshalb bekam Larsen auch gleich einen Zwei-Jahres-Vertrag, um genügend Zeit zur Entwicklung zu bekommen. Eine Variante auch in der eigenen Vereins-Entwicklung, die die SVG bei jungen Talenten jetzt öfter anwenden will und kann. Larsen selbst möchte natürlich schon im ersten Jahr Akzente setzen: „Mein Ziel ist es, viel von den anderen Spielern und dem Trainer zu lernen und mich in allen Bereichen stark zu verbessern. Es ist meine erste Profisaison, daher weiß ich, dass ich um Spielzeit kämpfen muss, aber ich bin bereit für den Lernprozess, will mit jedem einzelnen Training besser werden und hoffe, große Fortschritte zu machen.“

19-jähriger Linkshänder schon Nationalspieler

Immerhin ist der Linkshänder schon 15-facher A-Nationalspieler, hatte im vergangenen Sommer auch (Teil-)Einsätze in der Golden League und in der EM-Qualifikation. Aktuell hat er sich aber in diesem Kreis eine Auszeit genommen – aus persönlichen und sportlichen Gründen. „Ich möchte den Sommer lieber zu Hause bei meiner Familie, meiner Freundin und meinen Freunden verbringen, bevor ich nach Lüneburg aufbreche. Ich will mir die Zeit nehmen, mich mental, aber natürlich auch körperlich, auf die Saison in der deutschen Bundesliga vorzubereiten.“

Diese Einstellung ist ein typisches Merkmal, das auch Hübner hervorhebt: „Er ist sehr zielstrebig, arbeitet viel und bewusst an sich.“ Zudem berichtet der Coach von einem Wachstumsschub seines Neuzugangs, der jetzt 2,03 Meter groß ist, vor einem Jahr noch 8 cm kleiner gelistet wurde. „Trotz der Größe kann er gut annehmen, könnte also auch als Außenangreifer auflaufen. Vor allem aber hat Axel eine gute Schlagbewegung“, lobt er an dem Talent, das von Amager VK kommt, dem Tabellensechsten nach der Hauptrunde, der dann in den Playoff-Viertelfinals ausschied und sich in den Platzierungsspielen noch auf Rang 5 verbesserte. Zur Stippvisite in der LKH Arena war Larsen auch schon, am Ostersonnabend im 2. Halbfinal-Match gegen Berlin vor mehr als 3000 Fans: „Es war einfach unglaublich. Die Unterstützung ist großartig, ich freue mich darauf, Teil davon werden zu dürfen.“

Amager ist eine Halbinsel südlich von Kopenhagen und ein Teil der Hauptstadt, der Geburtsstadt von Larsen. Dort hat er sein komplettes bisheriges Leben verbracht, mit 7 Jahren mit Volleyball begonnen, im letzten Jahr auch die Schule mit dem Abitur abgeschlossen und seitdem als Vertretungslehrer der örtlichen Grundschule – vor den Trainingseinheiten im Verein – ausgeholfen. „Deshalb ist es ein bisschen traurig, den Verein meiner Kindheit zu verlassen,“ schreibt er, „aber ich bin mehr als bereit für die Herausforderungen, die Lüneburg mit sich bringen wird, und ich bin super aufgeregt. Ich habe immer davon geträumt, Profi-Volleyball zu spielen, und es ist großartig, dass es endlich Wirklichkeit wird.“

Für eine seiner Stärken hält er die Mentalität. „Ich kann gut akzeptieren, dass ich Fehler mache, und kann daraus lernen. Ich hatte in dieser Saison in meinem Team eine führende Rolle als Spieler, der in schwierigen Situationen punkten muss. Das hat mir geholfen, mental zu wachsen und geduldiger zu sein und zu verstehen, welche Konsequenzen mein Handeln auf dem Court haben kann.“ So wurde er in Dänemarks 1. Liga in der vergangenen Saison Topscorer.

Im Jahr zuvor ging übrigens der gleichaltrige jetzige Friedrichshafener Diagonale Simon Tabermann Uhrenholt nach ähnlichen Highlights und Auszeichnungen den Weg, den Larsen nun einschlägt. Sie kennen sich gut, waren zeitweise zusammen auf dem Volleyball-Internat in Ikast und in einer Klasse, waren schon Konkurrenten in den verschiedenen Junioren-Auswahlen und sind es nun im A-Team Dänemarks. „Ja, ich habe viele Jahre mit und gegen ihn gespielt. Es wird also spannend sein, wieder einmal sein Konkurrent zu sein,“ freut sich Axel Larsen auch deshalb schon auf die Bundesligasaison 2024/25.                  (hre)

Europacup-NEWS

Um die Krone im Vereins-Volleyball

Die Volleyballsaison 2023/24 neigt sich auf Vereinsebene endgültig dem Ende zu, das letzte große Highlight rückt näher: Am Sonntag stehen die „Super Finals“ auf der Agenda, die Finals der Männer (16 Uhr/17 Uhr Ortszeit) und Frauen (19/20 Uhr) in der Champions League. Gespielt wird im türkischen Antalya, übertragen wird im kostenpflichtigen Stream auf eurovolley.tv

Bei den Männern will Trentino Itas nach zwei vergeblichen Anläufen 2021 (1:3) und 2022 (0:3) gegen Grupa Azoty Kedzierzyn-Kozle endlich den Cup in die Höhe strecken, und Vorjahresfinalist Jastrzebski Wegiel hofft auf seinen Premieren-Coup, nachdem das rein polnische Finale vor einem Jahr knapp mit 2:3 gegen Kozle verloren ging.

Die Italiener um die Superstars Alessandro Michieletto, Daniele Lavia (beide Außen) und Riccardo Sbertoli (Zuspieler), allesamt Welt- und Europameister, würden damit an frühere Glanzzeiten mit drei Triumphen 2009 bis 2011 anschließen und scheinen sich ganz auf dieses Event konzentriert zu haben. Denn in der Serie A schwächelte der Hauptrunden-Sieger zuletzt, schied in den Playoffs im Halbfinale aus und verlor auch den Kampf um Platz 3, verbunden mit dem Startrecht für die neue Champions-League-Saison. Gegner Wegiel mit Könnern wie Jean Patry (Diagonal), Benjamin Toniutti (Zuspiel) und Norbert Huber (Mittelblock) dagegen, in Lüneburg ja bestens aus der Gruppenphase bekannt, kommt als frisch gebackener Meister.

Bei den Frauen gibt es ein rein italienisches Duell, Imoco Conegliano, der Sieger von 2021 und Finalist von 2022, trifft auf Vero Volley Milano (Mailand). Titelverteidiger VakifBank Istanbul war im Viertelfinale gegen Conegliano ausgeschieden.

NEWS aus der Liga

Neuer Chefcoach als Nachfolger des ausgeschiedenen Argentiniers Alejandro Kolevich wird bei den Netzhoppers KW der Australier Liam Sketcher, bekannt aus seiner Zeit als Co-Trainer beim VfB Friedrichshafen und bei den United Volleys Frankfurt. Der 41-Jährige betreute bisher VK Karlovarsko in Tschechien.

Der schwedische Außenangreifer Daniel Gruvaeus hat bei den WWK Volleys Herrsching um ein Jahr verlängert.

Außenangreifer Julian Hoyer (22), der 2018 mit der U18 Junioren-Europameister wurde, verlässt den VC Bitterfeld-Wolfen nach drei Jahren.

NEWS aus der Szene

Ceske Budejovice, Gegner der SVG in der Gruppenphase der Champions League, ist neuer Meister von Tschechien nach 3:1-Siegen in der Playoff-Finalserie gegen Titelverteidiger VK Lvi Prag.

Mit 3:0-Finalsiegen um die Meisterschaft in Belgien gegen VC Greenyard Maaseik ist Knack Roeselare nach dem Pokalsieg erneut Double-Gewinner.

ACH Volley Ljubljana ist wie in den beiden Jahren zuvor Meister von Slowenien, gewann die Finalserie gegen Calcit Kamnik mit 3:0 – die insgesamt 20. Meisterschaft.

Mit drei Finalsiegen im Stadtduell gegen ZSKA hat sich Levski Sofia die Meisterschaft in Bulgarien gesichert.

Der Hauptrunden-5. Odense hat sich nach dem Pokal auch die Meisterschaft in Dänemark mit drei Siegen in den Playoff-Finals gegen Nordenskof geholt.

OK Budvanska Rivijera Budva, gegen das die SVG Lüneburg auch schon im CEV Cup spielte, ist Meister in Montenegro nach 3:1-Finalserie-Siegen gegen OK Podgorica.

Augsdaugava heißt der Meister von Lettland nach einem 3:1 im Endspiel gegen Jekabpils.

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