
Keine Zeit, Trübsal zu blasen
Nach 2:3 im CEV Cup gegen Bukarest gleich das nächste schwere Heimspiel in der Bundesliga gegen Herrsching
Beim Tanz auf drei Hochzeiten geht es für die SVG Lüneburg nach dem Europapokal-Highlight am Mittwochabend gleich mit dem nächsten Heimspiel weiter: Am Sonntag, 15 Uhr, gastierten in der Bundesliga die WWK Volleys Herrsching in der LKH Arena und wie so oft schon in diesem Nord-Süd-Schlager könnte da gleich das nächste Mammutspiel nach dem 129-Minuten-Drama gerade gegen Bukarest folgen. Eine Menge Volleyball gibt es für’s Geld also gleich Anfang November – und das auf Top-Niveau. Aber dieses Mal soll dann auch ein Sieg unter dem Strich stehen.
Sieg soll am Sonntag Frust verscheuchen
Ist es vielleicht ganz gut, dass es nach dem Frusterlebnis gleich weitergeht und nicht viel Zeit bleibt, noch lange über das Geschehene nachzudenken? „Schon“, räumt Chefcoach Stefan Hübner ein. „Man hätte jetzt zwar auch gerne noch etwas mehr gefeilt an einigen Dingen, aber wir müssen in dieser Phase eben die wenige Zeit, die zwischen Spielen, Regeneration und Reisen bleibt, gut nutzen“, beschreibt er die geänderte Lage in diesen englischen Wochen. Dienstag geht es dann ja schon wieder in den Flieger nach Rumänien.
Nun aber erst einmal der Gegner im Lederhosen-Look. Herrsching war Anfang Oktober schon einmal der Kontrahent, im Saison-Eröffnungsturnier Bounce House Cup in Hildesheim. 3:2 hieß es damals für die SVG nach 136 Minuten, und da zeigten die Bayern schon, dass sie auch in dieser Saison wieder als ein Gegner auf Augenhöhe einzuschätzen sind, obwohl aus der Starting Six der vergangenen Saison nur Mittelblocker Djordje Ilic übrig geblieben ist. Aber die Neuzugänge zünden. Insbesondere der estnische Nationalspieler Albert Hurt auf Außen, der aus Giesen bekannte Holländer Stijn van Tilburg auf Diagonal (in Giesen noch Außen), Jung-Nationalspieler Leonard Graven als Libero und US-Zuspieler James Shaw, der auch gerne selbst punktet, spielten bisher auffällig.
Runderneuerte, aber schon starke Sechs
Beim Bounce House Cup bereiteten auch der neue polnische Mittelblocker Maciej Borris und der brasilianische Außen Thiago Vanole der SVG große Probleme. Borris fiel danach etwas ab, Thiago zog sich einen doppelten Bänderriss zu, ist nun aber wieder ins Training eingestiegen. Abzuwarten bleibt, ob er Sonntag dabei ist. „Er hat ihnen zuletzt auf jeden Fall gefehlt, macht sie stärker. Insgesamt ist das wieder eine gute Mannschaft, gut zusammengestellt“, urteilt Hübner über den Gegner und erinnert sich: „Shaw war beim Bounce House Cup gegen uns auch sehr stark“, warnt er vor dem 2,04-Meter-Athleten, der gut blockt und aufschlägt und im Laufe seiner Karriere auch schon Diagonalangreifer spielte.
Da kommt also wieder einiges zu auf die LüneHünen gegen einen punktgleichen Gast (je 6). Hübner hat wohl alle Mann an Bord, auch die Kniebeschwerden von Colton Cowell scheinen langsam abzuklingen. Am Mittwoch hielt er ja problemlos fünf Sätze durch – ob das Folgen hatte, bleibt abzuwarten. Der Trainer ließ jedenfalls offen, ob er den US-Boy auch am Sonntag ran lässt.
Karten gibt es noch an der Abendkasse und kostengünstiger im Vorverkauf unter https://tickets.svg-lueneburg.de/tickets Bitte nutzt auch das Pendlerportal und schaut doch mal im Fanshop im 1. Stock des Eingangsbereiches der LKH Arena vorbei!
Europacup-NEWS
Wie hat die Konkurrenz der SVG im CEV Cup im Laufe dieser Woche gespielt?
Eine Übersicht:
CEV Cup (CC), 1/16-Finale, Hinspiele:
Calcit Kamnik/Slowenien – Lycurgus Groningen/Niederlande 3:0
SVG Lüneburg – Dinamo Bukarest/Rumänien 2:3
Caruus Volley Gent/Belgien – Arkas Spor Izmir/Türkei 2:3
Levoranta Sastamala/Finnland – Modena Volley/Italien 0:3
Galatasaray Istanbul/Türkei – Union Waldviertel/Österreich 3:0
Dukla Liberec/Tschechien – Chenois Genf/Schweiz 1:3
Arago de Sète/Frankreich – Narbonne Volley/Frankreich 1:3
PGE Skra Belchatow/Polen – Chaumont VB 52/Frankreich 3:2
Lindaren Volley Amrisvil/Schweiz – Partizan Belgrad/Serbien 3:2
Mladost Zagreb/Kroatien – Greenyard Maaseik/Belgien 0:3
Volley Schönenwerd/Schweiz – Fino Kapsovar/Ungarn 3:0
Mursa Osijek/Kroatien – Ceske Budejovice/Tschechien 0:3
Crvena Zvezda Belgrad/Serbien – Savo Volley Kuopio/Finnland 3:2
Arcada Galati/Rumänien – Neftohimik Burgas/Bulgarien 3:1
Bluenergy Piacenza/Italien – VK Lvi Prag/Tschechien 3:0
SCM Craiova/Rumänien – Fenerbahce Istanbul/Türkei 3:1
Drei Siege in der Champions League
Starker Start des Bundesliga-Trios in die Gruppenphase der Champions League: Drei Siege lautete die Ausbeute.
Ein Drama mit Happy End sahen 3876 Zuschauer von Berlin im Pool B. Gegen Bulgariens Double-Gewinner Hebar Pazardzhik mit Simon Hirsch (11 Punkte) gab es in der Max-Schmeling-Halle nach einem 0:2-Rückstand und schon zwei Matchbällen im 4. Satz gegen sich noch ein 3:2 (23:25, 23:25, 25:17, 28:26, 15:12). Beste Scorer: Carle (27), Sotola (25), Mote (13).
Im Pool E feierte Düren sein Comeback in der Königsklasse nach 16 Jahren mit einem 3:1 (25:23, 25:18, 21:25, 15:16)-Heimerfolg gegen den türkischen Meister Ziraat Bank Ankara. 1000 Zuschauer sahen bei einem rundum starken Auftritt einen herausragenden Mittelblocker Luuc van der Ent, der eine 60%-Angriffsquote hatte, 3 Blockpunkte sammelte und 4 Asse schlug. Beste Scorer: Gevert (21), Brand (16), van der Ent (13).
Auch Friedrichshafen geriet gegen den französischen Meister Montpellier HSC bei dessen Premiere in der Champions League 0:2 in Rückstand und gewann noch 3:2 (20:25, 20:25, 25:22, 25:23, 15:11). Vor 782 Zuschauern in Ulm war das bessere Blockspiel über die Zugänge Aleksandar Nedeljkovic (6 Blockpunkte) und Andre Brown mit ausschlaggebend. Beste Scorer: Superlak (21), Vicentin (18), Nedeljkovic (13).