Form steigt an
Berlin war eine Reise wert
LüneHünen verlieren Test, enttäuschen aber nicht
Das Endergebnis ist auf den ersten Blick deutlich, doch ein 0:4 – über vorab vier vereinbarte Sätze – kann im Volleyball bekanntlich auch enorm täuschen. Mit 25:27, 23:25, 21:25, 12:25 unterlag die SVG Lüneburg in einem Testspiel bei den Berlin Volleys, verlangte der überragenden Mannschaft der letzten Jahre dabei drei Sätze lang eine Menge ab. Das Match fand In der Halle des Horst-Kober-Zentrums – ohne Fans – statt.
Die Berliner hatten bis dato in ihren Testspielen noch nicht überzeugt. Kurz vor dem Vergleich mit den LüneHünen hatten sie z.B. auf einer Reise durch Polen drei Niederlagen, darunter zweimal gegen einen Zweitligisten, hinnehmen müssen. Chefcoach Cédric Enard wollte nun, so kündigte er an, endlich den ersten Sieg und spielerische Fortschritte sehen. Doch die SVG machte es seinen Mannen nicht leicht. Die Starting Six der SVG bildeten neben Libero Tyler Koslowsky noch Michel Schlien und Florian Krage im Mittelblock, Jannik Pörner als Diagonalangreifer, Jordan Ewert und Konrad Thole Außen und erstmals überhaupt im Zuspiel Neuzugang Leon Dervisaj, der ja bisher wegen einer Verletzung zum Zuschauen verurteilt war und nun seine Sache gut machte. Viktor Lindberg fehlte weiter verletzt.
Gutes Debüt von Leon Dervisaj
Die Hauptstädter konnten aus dem Vollen schöpfen, ließen Sergej Grankin (Zuspiel), den Brasilianer Eder und Ex-LüneHüne Anton Brehme in der Mitte, Benjamin Patch (Diagonal), Samuele Tuia und den Franzosen Timothée Carle auf Außen sowie Libero Julian Zenger beginnen – Cody Kessel durfte bis auf zwei Kurz-Einwechselungen erst im vierten Satz ran. Gegen diese Berliner Star-Auswahl schlug sich die SVG in den ersten beiden Sätzen prächtig, und es kam auch kein Bruch ins Spiel, als zum dritten Satz Hannes Gerken, Dalton Solbrig, Richard Peemüller und Will Craft für Dervisaj, Pörner, Schlien und Ewert kamen.
In der Annahme standen die Gäste gut, vor allem Koslowsky (56%) zeigte hier eine starke Vorstellung, aber auch Ewert (46%). Im Angriff standen am Ende bei vier Spielern sehr starke Werte von 62 Prozent aufwärts zu Buche. Beste Scorer mit je 11 Punkten waren Pörner (62%) und Krage (77%). Nur die Aufschlagquote war insgesamt nicht gut (19 Fehler, 1 Ass). Dafür waren auch die Werte für den 1. Angriff nach guter Annahme (53%), den 1. Angriff nach schlechter Annahme (42%) und den Angriff aus der Abwehr (44%) höchst beachtlich. Bei Berlin waren Patch (15), Brehme (14), Eder und Carle (je 12) die besten Scorer.
„Das war eine im Großen und Ganzen sehr akzeptable Vorstellung, nur leider hat im vierten Satz die Annahme nicht gehalten“, zog Co-Trainer und Scout Christian Knospe, der das Team statt des erkrankten Chefcoaches Stefan Hübner betreute, ein Fazit.