Berlin stoppt SVG-Siegesserie
Erneut spannendes Pokalduell: Viertelfinale endet 1:3
Die Berlin Recycling Volleys bleiben eine harte Nuss für die SVG Lüneburg: Im Viertelfinale des DVV-Pokals mussten sich die LüneHünen dem Hauptstadtklub vor 4.150 Zuschauern mit 1:3 (25:21, 19:25, 21:25, 22:25) geschlagen geben. Berlin sicherte sich damit den Einzug ins Halbfinale – und holte im 35. Pflichtspielduell seit 2014 den 28. Sieg gegen die SVG.
Beide Teams starteten mit ihren Starting Six aus den jüngsten Champions-League-Duellen. Die Gastgeber lagen zunächst vorn, doch die SVG blieb dran. Beim 14:14 glich die SVG erstmals aus, als Theo Mohwinkel nach einer ersten Rally punktete. Nach einem engen Schlagabtausch (17:17, 18:18) brachte Xander Ketrzynski die SVG in Führung (18:19). Dann drehten die LüneHünen, die im ersten Satz starke acht Blockpunkte holten und sich wenige Eigenfehler leisteten, weiter auf und verhinderten mit vier Punkten in Serie, dass die BR Volleys zum Start in die Crunchtime nochmal zur Entfaltung kamen (20:24). Ketrzynski machte den Satzgewinn klar, schlug den Block zum 21:25 an.
Reichert und Schott im Spielverlauf immer stärker
Der zweite Satz startete erneut ausgeglichen. Berlins Coach Joel Banks stellte sein Team früh um, brachte im Diagonalangriff Daniel Malescha für Jake Hanes – und stellte die SVG damit vor eine Herausforderung. Malescha holte gleich nach seiner Einwechslung erste Punkte, glich für sein Team zum 9:9 aus. Danach gerieten die LüneHünen ins Hintertreffen. Die längste Rally der Partie schloss der Ex-Lüneburger Matthew Knigge, der für den krank fehlenden Nememiah Mote im Block stand, zum 10:9 für Berlin ab. Danach bauten die Hausherren ihre Führung mit acht Punkten in Folge auf 16:9 aus. Zentralen Anteil daran hatte Moritz Reichert. Der Routinier zeigte einen nahezu fehlerfreien Auftritt und sorgte wie auch Nationalteam-Kollege Ruben Schott im gesamten Spielverlauf für einige clevere Punktgewinne. Vom Sieben-Punkte-Rückstand erholte sich die SVG nicht mehr. Das Team von Coach Stefan Hübner kam mit drei Punkten in Serie zwar noch einmal heran (16:13), musste Berlin jedoch den Satzgewinn überlassen.
Im dritten Satz übernahm Berlin beim 6:5 die Führung, die es bis zum Satzende nicht mehr hergab. Beide Teams zeigten eine spannende Partie und spektakuläre Aktionen. Wiederholt sprinteten Spieler hinter die Bande oder warfen sich zu Rettungsaktionen in Bälle. Die SVG hielt auf Augenhöhe mit, ließ sich lange nicht abschütteln und zeigte clevere Lösungen am Netz, wie Oskar Espeland (10:7), Mohwinkel (11:8) oder Joscha Kunstmann (20:18). Unter anderem neun Aufschlagfehler kosteten die LüneHünen jedoch die Chance, nach dem Satzgewinn zu greifen. Zudem hatte Berlin jetzt die SVG-Angriffe besser im Griff.
Für den vierten Satz setzte auch Coach Hübner auf einen Wechsel, brachte Blake Leeson für Kunstmann. Die SVG geriet jedoch erneut früh in Rückstand. Beim 10:9 waren die Lüneburger nah dran, den Spielstand zu drehen – doch nach einer Auszeit war es ausgerechnet der gerade eingewechselte Ex-LüneHüne Florian Krage, der mit einem Killblock zum 12:10 abschloss. Die SVG blieb zunächst noch dran (12:11, 15:14). Aufschlagfehler verhinderten jedoch wiederholt die Chance zum Ausgleich. Beim 20:16 setzte sich Berlin vorentscheidend erstmals mit vier Punkten ab. In der Schlussphase kam die SVG mit Punkten von Simon Torwie (24:20) und Ketrzynski (Angriff zum 24:21, Ass zum 24:22) noch einmal bedrohlich heran – doch nach 103 Spielminuten machte ein Block von Krage zum 25:22 den Berliner Pokalerfolg klar.
Zum MVP wurde Reichert gewählt, der mit 15 Punkten (gemeinsam mit Schott) auch bester Scorer seines Teams war. Punktbeste Lüneburger waren Theo Mohwinkel (19 Pkt.) und Xander Ketrzynski (16).
“Uns fehlte etwas, um mittendrin nochmal einen Lauf zu starten, das Momentum wieder auf unsere Seite zu ziehen”, zog SVG-Cheftrainer Stefan Hübner nach der Partie ein Fazit. Er nahm dennoch einen guten Eindruck seines Teams mit: “Es freut mich, dass wir auf diesem Niveau dran sind. Wir bekommen nur den Druck bisher noch nicht so konstant hin. Berlin hat dann besser aufgeschlagen, dann passieren Fehler.” Die Niederlage dient nun als Ansporn für die kommenden Partien – und nach elf Siegen in Folge auch das Wissen um das eigene Können: “Wichtig ist, dass wir den Moment, das Gefühl behalten und das heutige Spiel in Energie umwandeln. Wir sind auf einem guten Weg!”
Das sah auch Kapitän Theo Mohwinkel so, der 17 Punkte im Angriff holte: “Wir waren bereit! Jetzt schon wieder verloren zu haben, brennt immer mehr, ist bitter. Fürs nächste Spiel am 7. Dezember sind wir jetzt noch mehr heiß, greifen weiter an!”
SVG: Espeland, Torwie, Wright, Mohwinkel, Kunstmann, X. Ketrzynski – Worsley; eingewechselt: Karlitzek, Leeson. (gm)