Bereit, die Tabellenspitze zu verteidigen
Gegen Haching München sollen die nächsten drei Punkte her
In ihrer nun gut zehnjährigen Bundesliga-Geschichte kam es noch nicht so oft vor, dass die SVG Lüneburg zu einem Match als Tabellenführer antrat. 2017/18 reiste sie nach 3:0-Siegen gegen Solingen und Düren als Führende zur 3. Saisonaufgabe nach Herrsching (1:3). Nun empfangen die LüneHünen tatsächlich erstmals in einem Heimspiel als Spitzenreiter einen Gegner, wenn an diesem Sonnabend, 19 Uhr, der TSV Haching München in der LKH Arena gastiert. Möglich macht das natürlich auch, dass sie schon einmal mehr als Dauermeister Berlin angetreten sind. Kein Grund zu feiern also.
Wie sehr erstarkt sind die Bayern wirklich?
Eine schöne Momentaufnahme ist die derzeitige Situation dennoch – und könnte sogar noch eine Weile anhalten. Denn wie der jetzige Gegner sind auch die Kontrahenten danach (Freiburg, Karlsruhe, Dachau) sicher nicht übermächtig. Wenngleich sie sicher stärker einzuschätzen sind als in der vergangenen Saison und nicht auf die leichte Schulter genommen werden dürfen. Aber die wirklich dicken Brocken kommen dann erst ab Mitte November, wenn ja auch die Champions League beginnt.
Ein starkes Spiel gegen Karlsruhe (3:2 nach 0:2), ein weitgehend schwacher Auftritt gegen Freiburg (0:3) – das sind die bisherigen Leistungsnachweise der Hachinger, die endlich einmal konkurrenzfähig werden und um die Playoff-Plätze mitspielen wollen. Bisher waren sie nach dem Wiederaufstieg 2020 (und Ende des Projektes Alpenvolleys Haching) vier Jahre lang nur Punktelieferanten, mal Letzter, mal Vorletzter.
Nun wartet also die erste Auswärtsaufgabe auf die Bayern. Und das neue Selbstverständnis drückt auch Außenangreifer AJ Lewis aus: „Wir werden die Lüneburger vom ersten bis zum letzten Punkt unter Druck setzen… Unser Ziel ist es immer zu gewinnen”, wird der US-Amerikaner auf der Homepage zitiert. Er ist einer von 6 Neuzugängen, 5 unter ihnen Ausländer. Damit hat sich die Zahl der nicht-deutschen Spieler fast verdoppelt, von 4 zuletzt auf 7. Auch das zeigt: Da tut sich was in Münchens Vorstadt, das ist keine Mannschaft mehr mit überwiegend Talenten aus der Umgebung.
Wobei eine feste Formation noch nicht gefunden ist. So spielte in der Bundesliga bisher der alte Zuspieler Eric Paduretu statt Neuzugang Tieme de Jong und der oben erwähnte Lewis letzte Woche erstmals. Größter Unterschied zu früher ist wohl der neue Diagonale Marko Milovanovic. Der Bosnier führte sich mit 31 Punkten spektakulär ein, zündete aber im zweiten Spiel nicht und musste nach zwei Sätzen und nur 5 Punkten auf die Bank. Sein Konkurrent Matthew Passalent wiederum hatte beide Male Teileinsätze als Außen. Dort ist auch Lars-Kristian Ekeland ein Kandidat – Nationalteamkollege in Norwegen von Oskar Espeland. Gesetzt im Hachings Außenangriff ist wie im Vorjahr Austin Matautia (USA).
„Es ist jetzt noch schwer einzuschätzen, was diese Mannschaft im Saisonverlauf leisten kann. Aber wir nehmen ohnehin jeden Gegner ernst und bereiten uns auf jeden gleich vor“, betont einmal mehr Chefcoach Stefan Hübner und fügt an: „Bei uns sind alle gesund, alle fit, alle bereit und haben alle gut trainiert.“ So ist also die Basis bereitet für eine weitere Steigerung. Zuletzt funktionierte ja schon vieles sehr gut, wie das Blockspiel, wie Schnell- und Pipe-Angriffe. „Und im Aufschlag entwickelt sich das Verhältnis von Fehlern und Assen langsam“, ergänzt Hübner. Auffällig war auf jeden Fall schon die Spannbreite der Variationen im Service, selbst bei einzelnen Akteuren, nicht nur von Spieler zu Spieler wechselnd. So hält man den Druck auf den Gegner hoch.
Nach dem Match (21:00 Uhr) beginnt dann der freie Verkauf für die Champions League unter: https://tickets.svg-lueneburg.de/ (hre)
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