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Nach Derbysieg weiter die Nummer 1 im Norden

Souveräner 3:1-Erfolg im Niedersachsen-Duell in Hildesheim

Mit einem überaus souveränen Auftritt sicherte sich die SVG Lüneburg einen 3:1-Auswärtssieg (25:15, 22:25, 25:22, 25:18) bei den Giesen Grizzlys. Mit dem Erfolg im Niedersachsenderby bleiben die LüneHünen als Tabellenzweiter dem Bundesliga-Spitzenreiter Berlin auf den Fersen und halten auch ihre Verfolger auf Abstand. Für Gastgeber Giesen bedeutete das 1:3 die erste Niederlage in einem Heimspiel der Haupt- bzw. Zwischenrunde seit Februar 2023.

Angeknüpft an Leistung in der Champions League

Ein Ass von Oskar Espeland wurde für die SVG zum perfekten Einstand in die Partie. Die LüneHünen setzten sich vor 2.522 Zuschauern früh ab und führten bald mit sieben Punkten Vorsprung (11:4). Die Hausherren bekamen keinen Zugriff aufs Spiel. Der SVG, die ihren starken Auftritt vom Champions-League-Spiel gegen Chaumont nahtlos fortsetzte, gelang hingegen fast alles.

„Wir waren sehr fokussiert, sind mit viel Druck gestartet. Der erste Satz war fast perfekt”, fand auch Cheftrainer Stefan Hübner. 75 Prozent Angriffsquote belegten die klare Dominanz seines Teams. Ideen der Gastgeber hingegen blieben weitgehend wirkungslos, obwohl Giesen-Coach Itamar Stein bereits im ersten Satz drei Einwechselungen vornahm (im weiteren Spielverlauf setzte er elf Spieler des 12er-Kaders ein) und früh beide Auszeiten nahm. Am Ende waren es zehn Punkte Unterschied. Den Satzgewinn machte Theo Mohwinkel klar, als er Ethan Champlin zu einem Annahmefehler zwang (25:15).

Ganz so dominant ging es im zweiten Satz nicht weiter. Nach ausgeglichener Startphase lag die SVG zunächst vorn. Xander Ketrzynski punktete mehrfach mit Angriffen auf die Blockhände (5:5, 9:7). Der Diagonalangreifer zeigte erneut eine starke Leistung, holte allein im zweiten Satz neun Punkte. Nach dem 15:15 wechselte die Führung jedoch zu den Grizzlys. “Da haben wir uns ein paar Eigenfehler geleistet, sonst hätten wir das noch deutlicher gewinnen können”, blickt Hübner auf diese Phase. Ein Champlin-Ass (22:19) und Lüneburger Bälle ins Aus brachten den Hausherren die Chance auf den Satzgewinn, den Zuspieler Nicholas Slight mit einem platzierten Ball an die Linie schließlich sicherte (25:22).

Die SVG ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen, spielte im dritten Durchgang weiter souverän und zeigte starke Aktionen: Joscha Kunstmann fand blockfrei Platz zum Angriff (4:2), Simon Torwie blockte stark (10:4), Ketrzynski schlug fast schon lässig den Block an (11:4) – erneut lag die SVG mit sieben Punkten vorn. Nach einer der längsten Rallys beflügelte ein Block von Jori Mantha gegen Kunstmann zur Aufholjagd (11:16), die nach drei Punkten in Serie von 16:22 auf 19:22 zum Erfolg zu führen schien. Doch nach einer Auszeit war die SVG wieder da: Mohwinkel schlug Ex-LüneHüne Noah Baxpöhler an und Kunstmann machte den Sack zu (22:25).

Satz vier wurde wieder deutlich. Sehenswert: Eine rasante Rally, bei der Ketrzynski erst rettete, kurz darauf mit einem Angriff an der rechten Linie zum 5:1 für die SVG punktete. Die zog dann weiter weiter davon (8:13, 13:18). Bei einer weiteren langen Rally war es erneut Ketrzynski, der verwandelte. Der Diagonalangreifer war mit 26 Punkten und einer Angriffsquote von 62 Prozent erneut bester Scorer. Nachdem Kunstmann den Block angeschlagen hatte (18:24), leitete Mohwinkels Aufschlag den Matchball ein. Der gelang gleich im ersten Versuch: Espeland, dem auch im Angriff viel gelang (13 Punkte),obwohl er am meisten von allen in der Annahme beschäftigt wurde und überzeugte (52%), machte mit einem Block nach 103 Spielminuten den verdienten SVG-Sieg perfekt.

MVP wurde Theo Mohwinkel. Der in allen Bereichen präsente Kapitän kam auf 13 Punkte und war Teil einer geschlossenen Teamleistung, die Lust auf mehr macht. “Giesen war heute nicht ganz so frisch. Wir wirkten frischer, haben hohen Druck ausgeübt”, zog Chefcoach Stefan Hübner ein Fazit. “Ein besseres Teambuilding als solche Erfolge gibt es nicht. Die Mannschaft findet ihre Identität, erlebt eine tolle Entwicklung. Die Jungs finden gerade heraus, wozu sie imstande sind.”

SVG: Espeland, Torwie, Wright, Mohwinkel, Kunstmann, X. Ketrzynski – Worsley; eingewechselt: Larsen.

(gm)

Das Blockspiel der SVG war einmal mehr hervorragend. Hier wird Diagonalangreifer Mark Rura von Joscha Kunstmann (l. hinterm Netz) und Theo Mohwinkel gestoppt. Ganz links der Ex-LüneHüne Noah Baxpohler. (Foto: SVG/Höfel)

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