SVG ist wieder da – und wie!
LüneHünen holen 3:1 im Verfolgerduell mit Friedrichshafen
Dieses Spiel hielt, was sich die Fans von einem echten Verfolgerduell versprochen hatten: Die SVG Lüneburg gewann vor ausverkaufter LKH Arena mit 3:1 (25:20, 29:27, 23:25, 25:21) gegen den VfB Friedrichshafen. Die LüneHünen eroberten mit dem Sieg in einem ihrer besten Spiele der Hinrunde den 2. Platz der Volleyball-Bundesliga zurück.
“Wir sind mit sehr viel Konsequenz gestartet, sind gegen einen guten Gegner auch in engen Sätzen ruhig geblieben”, freute sich SVG-Chefcoach Stefan Hübner über den verdienten Erfolg seines Teams.
Partystimmung vor erstmals ausverkauften Haus
Vor 3200 Fans zeigten beide Teams ein echtes Topduell mit packenden Rallys und tollen Aktionen – ein Spiel, das von Anfang an fesselte. Schon im ersten Satz entwickelte sich ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen (5:5, 7:7, 14:14). Als Simon Torwie der SVG mit einem Ass zum 16:14 einen Zwei-Punkte-Vorsprung holte, ließen die Fans in einer Auszeit der Gäste bereits La-Ola-Wellen durch die Arena rollen. Die SVG baute die Führung mit starken Angriffen, Blocks und einem weiteren Torwie-Ass auf fünf Punkte aus (21:16). Theo Mohwinkel legte den Ball clever zum 22:17 in die Häfler Reihen, nach einer gewonnenen Challenge (24:19) gab’s den ersten Satzball. Wenig später machte Oskar Espeland den ersten Satz klar.
Im zweiten Satz hatten die Gäste vom Bodensee den besseren Start und setzten sich später bis auf drei Punkte ab (11:14). Schon auf dem Weg dahin boten die LüneHünen dem VfB energisch Paroli, lieferten sich mehrere lange Rallys mit tollem Volleyball. Und dann zog die SVG das Spiel auf ihre Seite, holte eindrucksvoll auf (13:15, 16:17), glich nach spannendem Hin und Her zum 19:19 aus. Zweimal hatte Friedrichshafen danach die Chance zum Satzball, doch der Abschnitt ging in die Verlängerung. Am Ende hatte die SVG die Nase vorn: Torwie blockte zum 27:26, kurz darauf jubelten die LüneHünen und ihre Fans, als ein Angriff von Michal Superlak ins Aus ging. Den starken Scorer der Gäste, der auch in diesem Duell die meisten Punkte holte (25), hatte die SVG lange gut im Griff – und auf der Gegenseite auch einen starken Espeland, der in diesem Abschnitt sechs Punkte im Angriff holte.
Aufschlagserie von Simon Torwie
Der dritte Abschnitt begann erneut ausgeglichen (5:5, 7:7). Dann konnte sich der VfB absetzen, lag beim 10:14 erstmals deutlich vorn. Doch die LüneHünen kamen durch eine Aufschlagserie von Torwie inklusive zweier Asse wieder heran und krönten eine starke Serie von sieben Punkten in Folge mit der Führung (18:17) – ein Comeback, das begeisterte. Jetzt folgte ein erneuter Schlagabtausch: 20:20, 22:22, Xander Ketrzynskis Punkt zum 23:23 ließ die Halle erneut kochen, angetrieben auch vom emotionalen Kapitän Mohwinkel. Diesmal hatten die Gäste das bessere Ende für sich: Superlak zwang die SVG zum Annahmefehler (23:25).
Viele dürften sich über die “Verlängerung” dieses hochklassigen Duells gefreut haben. Schon früh setzten sich die LüneHünen ab (7:5, 9:7, 13:9), zeigten dabei erneut starke Blocks und Angriffe. Auch bei den Aufschlägen erwies sich die SVG diesmal stabiler als der Gegner. Zwar schmolz der Vorsprung auf zwischenzeitlich einen Zähler – doch die Führung ließen sich die Hausherren nicht mehr nehmen. Ketrzynski verwandelte per Ass zum 21:18, nach Mohwinkels 22:19 standen die Fans schon wieder – und wurden nicht enttäuscht. Mohwinkel holte auch das 23:20, der für den angeschlagenen Joscha Kunstmann im Mittelblock spielende Leeson blockte zum umjubelten 24:21. Noch größer der Jubel nach dem 25:21 und einem besonderen Sieg: Es war erst der siebte SVG-Erfolg im 40. Duell mit dem VfB.
“Viele Leute haben mich zuletzt darauf angesprochen, ob wir eine Krise haben. Wir haben eine junge Mannschaft, bei der Schwankungen dazu gehören. Das war jetzt eine sehr gute Antwort, tat den Jungs gut”, freute sich Stefan Hübner nach dem Spiel mit seinem Team.
Zum MVP wurde Espeland gekürt, der mit 16 Punkten einen starken Auftritt zeigte. Bester Scorer war aber Xander Ketrzynski (21).
SVG: Wright, Mohwinkel, Leeson, X. Ketrzynski, Espeland, Torwie – Worsley; eingewechselt: C. Ketrzynski, Karlitzek, Laumann. (gm)