Jesse Elser setzt eine Tradition fort
Außenangreifer kommt nach der Meisterschaft mit TWU
Von Haus aus ist er Außenangreifer und soll diese Position auch bei der SVG Lüneburg einnehmen. „Er kann aber auch jede andere Position spielen, ist ein kompletter Volleyballer, sehr spiel-intelligent“, beschreibt Chefcoach Stefan Hübner den dritten Neuzugang dieser Saison. Jesse Elser heißt er und kommt von der Trinity Western University (TWU) in Langley/Kanada, wo sich ja schon eine ganze Reihe Spieler in den letzten Jahren für die LüneHünen empfohlen haben.
Erneut ein Spieler von der kanadischen Uni
Elser wurde gerade Meister – zum zweiten Mal nach 2018 – mit den „Spartans“, Volleyballteam von TWU, unter einem jungen Trainerduo. Einer davon, Adam Schriemer, trug ja auch einmal das SVG-Trikot und wurde nun nach dem Titelgewinn zum Chefcoach befördert. Einer seiner herausragenden Spieler war Jesse Elser, auch im Finale gegen Sherbrooke (3:0), in dem er zum Beispiel 7 Asse beisteuerte. „Er hat aber nicht nur ein sehr gutes Service, hat insgesamt ein großes Schlag-Repertoire, findet immer eine Lösung – so ähnlich wie Jordan Ewert“, lobt Hübner den Zugang, den er schon länger auf dem Schirm hatte und der nun fertig ist mit dem College.
Elser, gerade 24 Jahre alt geworden, hat im Hauptfach Pädagogik sowie in den Nebenfächern Englisch, Humankinetik und Sonderpädagogik studiert und möchte später einmal Lehrer in einem Kinderkrankenhaus werden. Er stammt aus einer Volleyball-Familie, zwei jüngere Brüder spielen ebenfalls auf höchstem Niveau (auch TWU). Geboren und aufgewachsen ist er in Calgary. „Ich freue mich sehr, die Verbindung zwischen Langley und Lüneburg fortzusetzen. Da ist ein ganz besonderes Gefüge entstanden, das für sich spricht. Ich habe mit vielen ehemaligen und aktuellen SVG-Spielern gesprochen und alle hatten nur Gutes zu berichten,“ fiebert der 2,03-Meter-Mann schon dem Wechsel entgegen. Ziel: „An die unglaubliche Saison, die die SVG gerade hatte, anknüpfen und es hoffentlich über das Halbfinale hinaus schaffen. Dafür werde ich hart arbeiten und mein Bestes geben.“
Zunächst einmal stehen aber noch andere Aufgaben an: Elser gehört zu Kanadas 30er-Kader für die Nations League und da könnte er öfter zum Einsatz kommen als bei seinem Debüt im Vorjahr gegen Frankreich (als Libero). Denn: „Er ist zur Zeit sehr gut drauf, hat noch einmal einen Entwicklungsschub durchgemacht“, weiß Hübner. So könnte der künftige Lüneburger schon gegen das deutsche Team in einigen Tagen (12. Juni) zum Zug kommen. Nach Jugend- und Junioren-Nationalmannschaft war er auch im B-Team ein fester Baustein, spielte im vergangenen Sommer im Final6 des PanAm-Cups, zusammen u.a. mit Xander Ketrzynski und Jordan Schnitzer, und wurde 2021 mit Kanada Zweiter bei den NORCECA Championships, der Meisterschaft der Länder aus Nord- und Mittelamerika sowie der Karibik. Auf der Kaderliste des B-Teams für den PanAm-Cup im August und NORCECA Final6 im September steht er auch wieder.
Entwicklungsschub auch beim Nationalteam?
Durch den Kontakt zu jetzigen und früheren LüneHünen kennt Elser die Bundesliga gut, hat sie interessiert verfolgt: „Die Qualität ist super – eine gute Herausforderung für mich. Ich freue mich darauf, meine Fähigkeiten auf der Bundesliga-Bühne zu zeigen und der SVG zu einer vielleicht weiteren historischen Saison zu verhelfen. Ich denke, dass die Spielkultur des Vereins gut zu mir passt. Es ist offensichtlich, dass es Volleyballern unter Trainer Stefan Hübner Spaß macht, für ihn und die schöne Stadt Lüneburg zu spielen und dort zu leben.“ Seine Stärken sieht Elser im Aufschlag, in der Annahme und in der Feldabwehr, „und ich arbeite hart daran, auch ein noch besserer Angreifer zu werden – da ist wohl die meiste Luft nach oben.“
Abgesehen vom Sportlichen betont Elser aber seine Qualität als Teamplayer: „Volleyball ist ein Mannschaftssport. Ich glaube, ich kann recht gut mit meinen Mitmenschen in Kontakt treten und meine Teamkollegen unterstützen. So freue ich mich auch sehr darauf, die Teamkollegen und Fans, das Betreuerteam und andere Menschen in Lüneburg kennenzulernen und vielleicht lebenslange Verbindungen aufzubauen.“ Hübner bestätigt: „Er ist ein fröhlicher Mensch, ein sehr positiver, spannender Typ – und das strahlt er auf andere aus.“ Das dürfte sich dann wohl auch auf die Fans übertragen… (hre)
NEWS aus der Liga
Mit Außenangreifer Iliya Goldrin ist der Kader der Giesen Grizzlys nun komplett. Der israelische Nationalspieler kommt vom Schweizer Erstligisten Näfels.
Den ersten Neuzugang meldet Aufsteiger VC Bitterfeld-Wolfen mit Außenangreifer Tim Köpfli. Der 27-jährige Schweizer kommt von Cuneo Volley aus der italienische Serie A2, eine Stufe unter der SuperLega.
Diagonalangreifer Michal Superlak hat beim VfB Friedrichshafen seinen Vertrag verlängert. Co-Trainer Liam Sketcher geht nach einem Jahr wieder, um in einem anderen Verein Chefcoach zu werden.
Mit Außenangreifer Frixos Kotsakis haben die powervolleys Düren den 12. von beabsichtigt 14 Spielern unter Vertrag genommen. Der griechische Nationalspieler (24) lief zuletzt für AS Cannes in Frankreichs 2. Liga auf.
Die Bundesliga könnte in der neuen Saison wieder 12 Teams umfassen. Neben den 4 Aufsteigern scheint es auch mit den Netzhoppers KW-Bestensee, die Insolvenz angemeldet hatten, weiterzugehen. „Wir machen weiter“, verkündete der potenzielle künftige Geschäftsführer Dirk Westphal zum Stichtag 31. Mai. Laut des Ex-Nationalspielers sind 80% der geforderten finanziellen Voraussetzungen eines abgespeckten Etats jetzt erfüllt – die Liga muss das allerdings noch absegnen.
NEWS aus der Szene
Marienlyst-Fortuna Odense hat als Meister Dänemarks den VK Middelfart abgelöst und sich damit das Double gesichert.
Fino Kaposvar hat sich die Meisterschaft in Ungarn zurückgeholt.
Bigbank Tartu aus Estland hat wie im Vorjahr die Baltic League, Spielklasse der besten Teams aus Estland, Litauen und Lettland neben deren eigenem Ligenbetrieb, gewonnen.
Die asiatische Champions League haben die Suntory Sunbirds aus Japan mit einem 3:1 im Finale gegen Jakarta/Indonesien gewonnen
Beach-NEWS
Für Olympiasiegerin Kira Walkenhorst ist die gerade erst begonnene Saison nach einer Meniskus-Operation schon wieder zu Ende.