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SVG tut Bühl richtig weh

Der Wahnsinn geht weiter: Die BundesligaVolleyballer der SVG Lüneburg stehen im Playoff-Halbfinale. Der beste Aufsteiger aller Zeiten sorgte gestern Abend für den nächsten Meilenstein in seiner Vereinsgeschichte, bezwang den TV Bühl mit 3:0 (25:23, 25:22, 25:21) und damit in der Best-of-3-Serie im Gesamtergebnis 2:1. Mindestens drei Vergleiche mit dem renommierten VfB Friedrichshafen sind nun im Halbfinale, das im Best-of-5-Modus gespielt wird, der Lohn ab dem 2. April. Mittlerweile wird es schwer, Superlative zu finden, auch Trainer Stefan Hübner schüttelte kurz nach dem Match nur ungläubig den Kopf: „Echt unglaublich, das haben die Jungs einfach super gemacht. Der Schlüssel war, dass wir für Bühl keine langen Punkteserien zugelassen haben, so sind sie nie auf Touren gekommen.“

Es war in der Tat famos, wie die SVG über weite Strecken das Match dominierte. Obwohl Stamm-Zuspieler Carlos Mora Sabate sich wieder fit meldete, ließ Hübner dessen Vertreter Eugenio Dolfo in der Anfangsformation und der Italiener dankte ihm das Vertrauen. Im ersten Satz führten die Gäste mit dem sprunggewaltigen Mittelblocker Magloire Mayaula (7 Punkte) zwar lange, doch nachdem die SVG beim 17:16 erstmals vorne war, gab sie die Chance nicht mehr her. Immer besser kam das Spiel der Hausherren in der erneut ausverkauften, brodelnden Gellersenhalle auf Touren. Die Aufschläge kamen, die eigene Annahme war überaus stabil, die Blockarbeit große Klasse. Hier überragte Michel Schlien (9 Punkte), an dem kaum ein Vorbeikommen war, sein Nebenmann Scott Kevorken (8) versenkte seine Schnellangriffe traumwandlerisch sicher. Ein großes Plus der HübnerCrew war die Ausgeglichenheit im Team.

Bester Scorer war Falko Steinke (11), MVP wurde Tijmen Laane (10), die ganz wichtigen Punkte (am Ende 10) machte wieder einmal Rene Bahlburg. In Durchgng zwei fand die SVG schneller als in den Eingangssatz. Ab dem 9:8 waren die Gastgeber kaum noch zu halten. Frust kam auf, als sie im Wechsel Assen und Lobs hinterherschauen mussten, auch Auszeiten nichts brachen – auf 19:11 zog die SVG davon. Dass es am Ende nochmal spannend wurde, lag am Behauptungswillen der Badener vor dem drohenden PlayoffAus, an Diagonalangreifer Lubos Kostolani (13 Punkte) und dem bis dahin in Angriff und Abwehr sehr starken Richard Mauler (8). Dennoch war nach 28 Minuten auch dieser Satz auf dem SVG-Konto. Und die Mannen um Kapitän Kevorken verloren in der ZehnMinuten-Pause nicht ihren Rhythmus, kamen eher noch stärker zurück. Von Beginn an führte die SVG, bis zum 11:11 hielt Bühl das Geschehen offen, dann leiteten der wieder enorm reaktionsschnelle Libero Erik Mattson & Co die Party in der Halle langsam ein. Auf jeden Hoffnungsschimmer Bühls gab es eine Antwort, den Schlusspunkt unter eine famose Vorstellung setzte schließlich nach nur 81 Minuten Bahlburg mit dem krachenden ersten Matchball. Der Rest war Feierlaune der begesiterten Fans noch lange nach dem Ende.