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Punkt fühlt sich schlecht an!

Nachbericht Coburg-Spiel  aus der Landeszeitung:

Das bevorstehende spielfreie Wochenende kommt der SVG Lüneburg gerade recht – Zeit zum Durchatmen in der aus einer ungeraden Zahl von Mannschaften bestehenden Volleyball-Bundesliga. Zum Abschluss der schon zweiten englischen Woche gab es zwar einen weiteren Punkt für das Konto. Doch nach einer 2:3 (27:29, 23:25, 25:23, 25:23, 8:15)-Niederlage bei der VSG Coburg/Grub kehrte die SVG mit äußerst gemischten Gefühlen zurück.

„Das war ähnlich wie beim 2:3 in Herrsching: Wir fangen gut an, führen 5:2 und 7:4, und plötzlich schleicht sich das Gefühl ein, alles unter Kontrolle zu haben. Wir nehmen einen Gang raus, der Gegner wittert seine Chance und kommt ins Rollen“, schildert Trainer Stefan Hübner seine ersten Eindrücke von einem Match, das einen höchst wechselhaften Verlauf nahm. Trotz dieses frühen Bruchs hatte die SVG genug Chancen, den ersten Abschnitt für sich zu entschieden, ließ aber fünf Satzbälle liegen. Coburg dagegen nutzte seinen zweiten Satzball zum 29:27.
„Wir haben phasenweise richtig gut gespielt – dann aber auch wieder drei, vier Punkte in Serie teils unnötig weggegeben. Es waren viele Ungenauigkeiten dabei, viele unsaubere Zuspiele, von allen, nicht nur von den Zuspielern. Dann haben wir uns mühsam wieder reingearbeitet, das war ein ständiges Auf und Ab“, so Hübner. Und das zog sich durch das gesamte Match. In Durchgang zwei kämpfte sich die SVG nach klaren Rückständen mehrmals wieder heran. Mit dem Ex-Coburger Adam Kocian (Hübner: „Er hat die Angriffe variabler gemacht“) kam ein neuer Zuspieler für Carlos Mora Sabaté, René Bahlburg ersetzte den grippegeschwächten Nick Del Bianco. Nach dem Ausfall von Falko Steinke (s. Extra-Text) das zweite große Handicap.
Coburg zog seine Linie konsequent durch: Zuspieler Ariel Katzenelson (später zum MVP gewählt), setzte vor allem die beiden Slowaken ein: Diagonalangreifer Lubos Kostolani (32 Punkte) und Außenangreifer Milan Hrinak (23) bekamen fast alle Bälle. „Da müssen wir einfach konsequenter sein“, kritisierte Hübner, dass diese sich immer wieder auftuende Lücke nicht geschlossen wurde.
So zeichnete sich bei einer 2:0-Satzführung für die Gastgeber ein komplett gebrauchter Abend ohne Zählbares für die SVG ab. „Wir können froh sein, dass wir noch einen Punkt mitbringen. Trotzdem fühlt es sich schlecht an, weil wir uns so gut zurückgekämpft und den Tiebreak erzwungen haben, den dann aber so leicht weggegeben haben“, hatte Hübner am Endergebnis lange zu knabbern.
Zum dritten Satz kam Nico Marks, brachte „Dynamik und Feuer“ (so sein Coach) und wurde sogar noch MVP, und im Verbund mit einem wieder starken Mittelblock Scott Kevorken/Michel Schlien (alle drei 12 Punkte) sowie dem besten Scorer Steven Marshall (22) glich die SVG auf 2:2 aus. Der Tiebreak war dann allerdings zum Vergessen. Coburg zog immer weiter davon, Hübner versuchte schon beim 1:4 und 1:6 mit Auszeiten gegenzusteuern, doch nichts ging mehr.
Doch Hübner wollte nicht zu hart mit seinen Mannen ins Gericht gehen: „Bei uns allen – ich ertappe mich selbst auch dabei – ist der Maßstab nach der tollen letzten Saison jetzt ein anderer. Wir dürfen aber nicht zu schnelle und große Fortschritte erwarten. Was uns fehlt, ist vor allem die Konstanz.“