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Ein Wintermärchen

Als erster Aufsteiger überhaupt im Pokalfinale

Als erster Aufsteiger überhaupt gelingt der SVG Lüneburg im DVV Pokal der Einzug in das Finale im Gerry-Weber Stadion in Halle (Westfalen). 800 Zuschauer feierten dabei ausgiebig den 3:2 (20:25;25:23;25:18;19:25;15:10) Erfolg der SVG Lüneburg gegen den haushohen Favoriten SWD Powervolleys Düren.

Schlechte Vorzeichen bewahrheiten sich nicht

Direkt vor Spielbeginn sprach jedoch nicht allzu viel für einen Sieg der SVG Lüneburg. Falko Steinke hatte auf Grund einer Bauchmuskelzerrung zwei Wochen lang nicht trainieren können und erst am Morgen einen Belastungstest erfolgreich absolviert; nahm so zunächst auf der Bank Platz. Und US-Boy Scott Kevorken war auf Grund von Rückenproblemen gar nicht einsatzfähig. Somit musste SVG Trainer Stefan Hübner zunächst weiterhin auf zwei Stammkräfte der bisherigen Saison verzichten. Die Dürener hingegen konnten auf ihren kompletten Kader zurückgreifen.

Die Ausfälle bei der SVG Lüneburg wurden, wie in den letzten beiden Partien auch, vonYoungster Jannik Pörner (Diagonalangriff) und SVG-Urgestein Patrick Kruse (Mittelblock) vertreten. Wie gut die beiden ihre Aufgabe erledigten zeigt die Tatsache, dass Jannik Pörner als MVP ausgezeichnet worden ist und Patrick Kruse nach anfänglichen Schwierigkeiten in den ersten beiden Sätzen im entscheidenden Tie-Break viele Bälle im Block entschärfte, so dass ein eigener Angriffsaufbau für die SVG möglich war. Zudem kam Falko Steinke in allen Sätzen zu Kurzeinsätzen, entlastete so Pörner und erzielte selbst wichtige Punkte.

Rene Bahlburg wächst über sich hinaus

Ein weiterer Erfolgsgarant war René Bahlburg. Der Rückkehrer, der im vergangenen Jahr noch für den Ligakonkurrenten TV Rottenburg spielte, überzeugte insbesondere im Angriff. Mit 15 Punkten war er hinter dem Niederländer Tijmen Laane (23 Punkte) zweitbester Punktesammler, mit einem aussergewöhnlichen Annahmewert von 92 %.

Dürens Kanadier mit Problemen

Sein gegenüber Steven Hunt hingegen hatte nicht seinen besten Tag erwischt. Der Kanadier, der in der Liga noch großen Anteil am Sieg der Dürener über die SVG hatte, offenbarte zwischenzeitlich große Annahmeprobleme und die von Dürens Trainer Michael Mücke frühzeitig eingewechselten Alternativen brachten ebenfalls nicht den erwünschten Erfolg.

Emotionen nach dem Matchball

Und so knackte die SVG mit zunehmendem Spielverlauf die Powervolleys, die im ersten Durchgang noch bärenstark begonnen hatten und zunächst keine Zweifel aufkommen ließen, dass sie in das Finale einziehen wollten. Doch zwei starke Sätze reichten der SVG, um zumindestens den Tie-Break zu erzwingen. Und zu diesem sollte es kommen, da die Dürener im vierten Satz schnell in Führung gingen und sich diese auch nicht mehr nehmen ließen. Im Tie-Break hatte die SVG, unterstützt von fantastischen 800 Fans, schnell eine zwei Punkteführung erspielt. Diesen Vorsprung bauten die „Lüne-Hünen“ sogar noch weiter aus und so war es letztendlich René Bahlburg vorbehalten den Matchball zu verwandeln.

Nach diesem gab es in der Gellersenhalle kein halten mehr. Spieler, Fans, Trainer; jeder in der Gellersenhalle lag sich in den Armen und so gab es die ein oder andere Freudenträne zu sehen. Aber auch auf der Dürener Seite gab es Tränen bei Jaromir Zachrich. Der sympathische Mittelblocker verletzte sich im vierten Durchgang an der Wade, konnte nicht mehr weiterspielen und hatte auch nach dem Spiel noch starke Schmerzen. „Wir wünschen Jaromir Zachrich gute Besserung und hoffen, dass er möglichst schnell wieder spielen kann“, sagt SVG Geschäftsführer Andreas Bahlburg.

Das Finale findet nun am 1. März gegen den VFB Friedrichshafen statt. Der VFB konnte sich mit 3:1 beim TV Bühl durchsetzen.

Stimmen zum Spiel:
Bernd Schlesinger | Ich habe vor der Saison geträumt, dass wir am Pokalfinale
teilnehmen. Das habe ich den Jungs auch immer wieder so gesagt. Unbeschreiblich
schön, dass dieser Traum nun wahr wird. Ich bin stolz auf die
gesamte Mannschaft und alle ehrenamtlichen Helfer.

Stefan Hübner | Das ist ein großartiger Abend. Die Chance nach Halle zu fahren
ist für die Spieler vielleicht eine einmalige. Aber daran denken wir
jetzt nicht. Wir genießen heute Abend zunächst den Erfolg und bereiten uns ab
Dienstag auf das wichtige Ligaspiel am 3.1.14 gegen Herrsching vor.

Jannik Pörner | Das ist der absolute Wahnsinn, dass wir das Finale erreicht
haben. Ich hätte das nicht für möglich gehalten und hoffe nun, dass uns ganz
Lüneburg nach Halle begleiten wird.

Andreas Bahlburg | Die Fussballer haben ihr Sommermärchen und wir Lüneburger Volleyballer nun unser ganz eigenes Wintermärchen. Jetzt sind wir in Halle wieder einmal mehr der große Außenseiter und schreiben weiter an unserer Erfolgsgeschichte.